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„Mama, Sie haben Vater vor meinen Augen umgebracht“

JERUSALEM, 10.10.2023 (TM) – An der Grenze zum Gazastreifen haben sich in den vergangenen Tagen unvorstellbar grausame Szenen abgespielt. Die Mördertruppe der Hamas zog in den israelischen Dörfern im Grenzgebiet von Haus zu Haus. Hunderte jüdische Männer, Frauen und Kinder wurden hingerichtet. Welches Grauen die Überlebenden durchmachten, ist mit Worten kaum auszudrücken.

Der TV-Kanal Channel 12 berichtete über das Schicksal der zehnjährigen Daria. Ihre Eltern leben getrennt, sie verbrachte das Wochenende zusammen mit ihrem kleinen Bruder Lavie im Kibbutz Re’im. Dort kümmerten sich ihr Vater Dvir und dessen Freundin Stav um sie. Als es Luftalarm gab, rannten alle in einen Schutzraum. „Vater nahm eine Axt und ein Messer mit. Er sagte, das sei für den Fall, dass etwas passiert“, berichtet Daria. Sie sei dann eingeschlafen. „Als ich aufwachte, sah ich, wie die Tür geöffnet wurde. Da standen die Terroristen. Sie schossen auf meinen Vater, ich wusste nicht, wo seine Freundin war. Vater schaffte es, einen der Terroristen zu verletzten, aber dann brachten sie ihn und auch seine Freundin um. Ich habe das alles gesehen.“ Sie versteckte sich mit ihrem Bruder im Bett, die Mörder zogen weiter.

Drei Stunden in Lebensgefahr

Das verängstigte Kind schickte eine Nachricht an seine Mutter Reut Karp: „Hier ist Daria. Sie haben Vater ermordet. Und Stav auch. Hilfe!“ Es dauerte drei Stunden, bis die Kleine und ihr Bruder in Sicherheit gebracht werden konnte. Während dieser Zeit war sie in ständigem Kontakt mit ihrer Mutter: „Es war ein Gespräch, ich weiß nicht, irgendwie wie im Holocaust.“ Sie fragte ihre Tochter, ob sie an Wasser kommen könne. „Ich kann nicht, ich muss dann all die Toten anschauen“, antwortete Daria. Die Mutter hatte große Angst, dass die Terroristen zurückkommen und ihre beiden Kinder umbringen oder entführen. Immer wieder hörte das Mädchen verdächtige Geräusche. Die Mutter bat sie, sich still zu verhalten: „Lange hörten wir am Telefon nur unseren Atem.“ Letzlich kamen Daria und Lavie mit dem Leben davon. Hunderte Israelis in ihrer Nachbarschaft wurden massakriert, ihre Häuser angezündet und zerstört, viele als Geiseln nach Gaza verschleppt.

Mittlerweile hat die israelische Armee die Lage im Süden unter Kontrolle. Im Grenzgebiet liegen nach offiziellen Angaben die Leichen von rund 1500 Hamas-Kämpfern. Soldaten haben das Areal vermint, um zu verhindern, dass Terroristen erneut nach Israel eindringen.

Israelische Soldaten im Kibbutz Kfar Aza,der größtenteils zerstört wurde. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Die letzten Tage der Hamas

Israel hat mittlerweile 360.000 Reservisten einberufen. Im Süden werden Truppen in bisher nie gekannter Stärke zusammengezogen. Ziel ist die komplette Vernichtung der Hamas. Die Regierung lehnt Verhandlungen mit den Islamisten ab. Der Armeesprecher für die arabischen Medien erklärte: „Ihr wolltet die Hölle, und ihr bekommt die Hölle. … Die Hamas ist zu ISIS geworden … Man muss mit Tieren entsprechend umgehen.“ Israel hat den Gazastreifen total abgeriegelt: Es gibt weder Strom noch Wasser, auch keinen Treibstoff und keine Lebensmittel. Ägypten hat seinen Grenzübergang zum Gazastreifen geschlossen.

Schwere Zerstörungen im Gazastreifen nach israelischen Luftangriffen. Die Hamas zeigt sich unbeeindruckt – das Schicksal ihrer Landsleute kümmert die Fanatiker nicht. Foto: Majdi Fathi / TPS

Der jüdische Staat beklagt mittlerweile über 1000 Tote, und es werden immer mehr. Die Armee meldet 132 getötete Soldatinnen und Soldaten, die übrigen Opfer waren Zivilisten. Der Schock und die Wut der Bevölkerung sind riesig. Täglich gibt es unzählige Beerdigungen. Die Armee hat heute 50 Familien benachrichtigt, dass ihre Angehörigen im Gazastreifen gefangen gehalten werden. Ihr Schicksal ist unklar.

USA schickt Flugzeugträger

Auch heute gab es in Israel immer wieder Raketenalarm, nicht nur im Süden, sondern auch im Großraum Tel Aviv und Jerusalem. Gleichzeitig kommt es im Norden immer wieder zu Scharmützeln. Dahinter stecken offenbar Dschihadisten im Südlibanon, aber nicht die Hisbollah. Die USA haben das größte Kriegsschiff der Welt, die „USS Gerald R. Ford“, ins Mittelmeer verlegt. Sie hat 5000 Matrosen und modernste Kampfjets an Bord und wird von einer Flotte von Kreuzern und Zerstörern begleitet. Die USA haben den syrischen Machthaber Assad gewarnt, in die Kämpfe einzugreifen. Zudem haben die USA angekündigt, Israel zügig mit weiterer Ausrüstung und Munition zu versorgen.

Foto: Die zehnjährige Daria, hier mit ihrer Mutter Reut, ist den Hamas-Mördern entkommen. Foto: Screenshit Channel 12 News

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