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Unter Raketenfeuer: Bewohner verlassen die Stadt Sderot

JERUSALEM / SDEROT, 15.10.2023 (TM) – Die israelische Stadt Sderot (34.000 Einwohner) am Rande des Gazastreifens wird evakuiert. Die Einwohner verlassen mit Bussen ihre Heimat und werden vorläufig in Hotels untergebracht. Die Kosten trägt der israelische Staat. Sderot war in den vergangenen Tagen immer wieder unter heftigen Raketenbeschuss der Hamas-Terroristen geraten. Bei Luftalarm haben die Bewohner von Sderot wegen der kurzen Distanz zu den Abschussrampen nur wenige Sekunden Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen.

„Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um in Sderot zu sein“, erklärte Bürgermeister Alon Davidi in einem Interview mit Channel 12. „Wir wollen einen großen Sieg über die Hamas und den Dschihad.“ Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass eine größere Militäroperation im Gazastreifen die Menschen in Sderot gefährden würde: Zusätzlich zu den Sirenen, die seit dem ersten Angriff der Hamas am vergangenen Samstag ununterbrochen heulen, wurde die Stadt direkt getroffen, als eine Rakete aus dem Gazastreifen in das Haus eines Anwohners einschlug.

Weitere Nachrichten des Tages in Kurzform:

– Nordgrenze: Nach Angaben der israelischen Streitkräfte bombardieren Kampfhubschrauber die „militärische Infrastruktur“ im Libanon, während die Zusammenstöße an der Nordgrenze andauern. Gleichzeitig berichtet die Armee, dass Bodentruppen an der libanesischen Grenze mit Bewaffneten zusammenstoßen, die das Feuer auf sie eröffnet haben. Das Grenzgebiet wurde zur militärischen Sperrzone erklärt.

– Bundeswehr: Deutsche Militärtransporter vom Typ A400M haben am Wochenende rund 160 Menschen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen. Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mit. Im Einsatz waren drei Flugzeuge. Deutschland warnt vor Reisen nach Israel, in die Palästinensischen Gebiete und in den Libanon.

– Bodenoffensive: Die israelische Armee wartet nach den Worten eines Sprechers auf eine „politische Entscheidung“ über den Beginn der großen Bodenoffensive im Gazastreifen. Zuletzt hieß es, das schlechte Wetter mit vielen Wolken sei für die Verzögerung der Aktion verantwortlich. Die Piloten der Kampfjets und Drohnen hätten deshalb keine freie Sicht. Im Nachbarland Jordanien tobte heute ein schwerer Sandsturm.

– Opfer: Der Kibbutz Nir Oz hatte rund 400 Einwohner. 100 von ihnen wurden getötet oder gelten als vermisst. Insgesamt wurden in Israel mehr als 1.300 Menschen ermordet und rund 3.000 verwundet. Es gibt von unabhängigen Beobachtern bestätigte Berichte, dass die Terroristen Frauen und Kinder geköpft und Gefangene verbrannt haben. Die Palästinenser melden 2329 Tote und 9700 Verletzte.

– Wasserversorgung: Israel versorgt den südlichen Gazastreifen wieder mit Wasser, offenbar auf Druck der Amerikaner. Nach dem Terrorangriff der Hamas am vergangenen Samstag war die Versorgung des Küstengebiets mit Wasser, Strom und Treibstoff eingestellt worden.

– Geiseln: Die Hamas-Terroristen haben mehr als 150 israelische Geiseln in ihrer Gewalt, darunter viele Frauen und Kinder. Ihre Angehörigen fordern von der Regierung, dass ihre Freilassung höchste Priorität haben müsse. Regierungschef Netanjahu traf sich heute mit betroffenen Familien.

– Gaza-Flüchtlinge: Die Hilfsorganisation Medico und Misereor haben vor einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen gewarnt. Die „völkerrechtswidrigen Angriffe“ Israels auf die Zivilbevölkerung, die zivile Infrastruktur und auf medizinische Einrichtungen müssten eingestellt werden.

– Iran: Das Mullah-Regime in Teheran hat gedroht, den Krieg auszuweiten, wenn Israel seine „Aggression“ gegen den Gazastreifen nicht beende. Der Iran gilt als Drahtzieher des Terrorismus in der Region, der Terrorangriffe finanziert und Extremisten mit Waffen versorgt.

– Raketenangriffe: Auch am heutigen Sonntag gab es wieder Raketenagriffe aus Gaza auf die israelische Zivilbevölkerung. Die israelische Luftwaffe ging weiter gegen Einrichtungen vor, die der Hamas zugerechnet werden.

Bild: Raketeneinschlag in der südisraelischen Stadt Sderot. Sie wird nun geräumt. Yossi Zamir/Flash90 

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