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Shin Bet Chef übernimmt Verantwortung für Versagen vor dem Massaker – Geiselvideo veröffentlicht

JERUSALEM 17.10.2023 (LS) – Der Leiter des Sicherheitsdienstes Shin Bet (Israelischer Inlandsgeheimdienst) hat am Montag erklärt, er sei persönlich dafür verantwortlich, dass es keine Frühwarnung für den mörderischen Angriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober gegeben hat.

„Trotz einer Reihe von Maßnahmen, die wir durchgeführt haben, waren wir am [7. Oktober] leider nicht in der Lage, eine ausreichende Warnung zu erzeugen, die es ermöglicht hätte, den Angriff zu vereiteln“, schrieb der Chef des Shin Bet, Ronen Bar, in einem Schreiben an die Mitglieder der Behörde.

„Als Leiter der Organisation trage ich die Verantwortung für diese Angelegenheit“, so Bar. „Es wird Zeit für Untersuchungen geben. Jetzt kämpfen wir.“

Israel wurde überrascht

Einige Stunden vor dem Angriff stellte das Verteidigungsministerium ungewöhnliche Bewegungen im Gazastreifen fest, was zu einem nächtlichen Telefonat zwischen hochrangigen Offziellen führte, aber die Anzeichen wurden weitgehend abgetan.

Hebräischsprachigen Medienberichten zufolge begab sich Bar dennoch zum Hauptquartier der Behörde und ordnete die Entsendung eines kleinen Sicherheitsteams an die Grenze zum Gazastreifen an, da er einen möglichen kleineren Angriff erwartete.

Die Hamas hatte es geschafft, den Eindruck zu vermitteln, die Terrororganisation sei nicht an einer großen Konfrontation interessiert.

Nach Angaben der Agentur wurden bei den Anschlägen am 7. Oktober mindestens 10 Mitglieder des Shin Bet getötet.

Kriegsvorbereitungen

Die lang erwartete Bodenoffensive hat immer noch nicht begonnen und viele Beobachter fragen sich, was die israelische Armee weiterhin davon abhält.

Bei einem Pressegespräch am Montagabend erklärten die israelischen Verteidigungskräfte, das Militär suche auf beiden Seiten der Grenze zum Gazastreifen nach Leichen und Beweisen, die zu weiteren Informationen über vermisste Israelis und Ausländer führen könnten, die bei dem Hamas-Angriff entführt wurden.

Die Bodentruppen führten im Vorfeld der erwarteten israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen intensive Übungen in den Sammelstellen durch. Außerdem setzte die Armee ihre Luftangriffe im Gazastreifen fort und tötete nach eigenen Angaben einen regionalen Leiter des Hamas-Geheimdienstes in der südlichen Gazastadt Khan Younis.

Das Militär veröffentlichte eine Reihe von Videos, die Angriffe im Gazastreifen zeigen, einschließlich des Angriffs auf das ranghohe Hamas-Mitglied, sowie auf Tunnel, die von Hamas-Terroristen und einer Raketenabschussgruppe genutzt werden.

Zuvor hatte die israelische Armee (IDF) Bildmaterial veröffentlicht, das die modernsten Kriegsschiffe der Marine bei ihren allerersten Angriffen im Gazastreifen zeigt.

Hamas veröffentlicht Geiselvideo

Die Hamas hat ein Propaganda-Video einer Geisel veröffentlicht.

Das kurze Video zeigt, wie die 21-jährige Mia Schem behandelt wird, nachdem sie am Arm verwundet wurde, und später in die Kamera spricht. „Ich werde behandelt, ich bekomme Medikamente. Ich bitte nur darum, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, zu meiner Familie, zu meinen Eltern, zu meinen Geschwistern. Bitte holt mich so schnell wie möglich hier raus.“

Die 21-jährige Geisel Mia Schem. Ein von der Hamas veröffentlichtes Video zeigt die Behandlung ihrer Wunden. Es werden im Zuge der psychologischen Kriegsführung der Hamas weitere und auch schlimmere Videos erwartet. Foto: Screenshot Hamas-Video

Schem scheint von der Hamas ausgewählt worden zu sein, da sie israelisch-französische Doppelbürgerin ist. Die Terrorgruppe möchte die internationale Öffentlichkeit glauben machen, sie werde keine ausländischen Staatsangehörigen verletzen.

Titelbild: Mitglieder der Yamas-Spezialeinheit zur Terrorismusbekämpfung trainieren vor Beginn der Bodenoffensive. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

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