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Erste Geisel aus den Fängen der Hamas befreit

JERUSALEM, 30.10.2023 (TM) – Israel ist es erstmals gelungen, eine von der Hamas in den Gazastreifen entführte Geisel zu befreien. In einer gemeinsamen Erklärung der Armee und des Geheimdienstes Shin Bet heißt es, die Soldatin Ori Megidish sei wieder mit ihrer Familie vereint. Eine ärztliche Untersuchung hat ergeben, dass sie gesund ist. Nach Angaben des Militärs wurde Megidish in der Nacht bei einer Bodenoperation gerettet. Sie war eine Beobachtersoldatin, die von der Hamas als Geisel genommen wurde, als die Terroristen am 7. Oktober die Armeebasis Nahal Oz stürmten.

Die israelischen Behörden werden wahrscheinlich keine weiteren Informationen darüber preisgeben, wie die Soldatin Ori Megidish aus der Gefangenschaft der Hamas gerettet wurde, um künftige Operationen nicht zu gefährden. Man geht davon aus, dass Megidish allein festgehalten wurde, obwohl auch andere Mitglieder ihrer Einheit von Hamas-Terroristen gefangen genommen wurden. 13 Mitglieder ihrer Einheit waren getötet worden. Die Befreiungs-Operation wurde mehrere Tage im Voraus geplant, und es wird angenommen, dass die Hamas während der nächtlichen Aktion Widerstand leistete. Berichten zufolge wurden jedoch keine Mitglieder der israelischen Streitkräfte verletzt.

Minister Benny Gantz, Mitglied im Kriegskabinett, erklärte dazu: „Wir werden weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, mit allen Mitteln, um unsere Mädchen und Jungen nach Hause zu bringen.“

Deutsche Geisel enthauptet

Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober im Süden des Landes ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen ums Leben. Rund 240 Israelis, darunter mehr als 20 Kinder und Jugendliche, wurden in den Gazastreifen verschleppt. Unter ihnen sind mehrere deutsche Staatsbürger, wie die 23-jährige Shani Louck. Sie hatte ein Musikfestival besucht, das von den Islamisten überfallen wurde. Heute wurde bekannt, dass sie die Entführung nicht überlebt hat. Staatspräsident Isaac Herzog gab bekannt, dass ihre Leiche gefunden wurde. Hamas-Kämpfer haben die junge Frau geköpft. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte dazu: „Das zeigt, welch Geistes Kind diese Täter sind. Das ist etwas, das wir als Menschen nur verachten können.“

Angehörige sind verzweifelt

Die Angehörigen der Entführten appellierten an die Regierung, alles zu tun, um ihre Liebsten zu befreien. Dazu gehöre auch die Freilassung aller 6000 palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen gegen die Freilassung aller Geiseln. Das Schicksal der Entführten müsse bei allen Erwägungen Vorrang haben. Die israelische Bodenoffensive habe die Lage der Geiseln verschlechtert, die Familien seien völlig verzweifelt und am Ende ihrer Kräfte.

Netanjahu: Harte Linie ohne Kompromisse

Regierungschef Benjamin Netanjahu signalisierte jedoch in einer Pressekonferenz am Montagabend, dass er eine harte Linie ohne Zugeständnisse verfolge. Israel werde einen Waffenstillstand mit der Hamas nach dem Massaker an so vielen seiner Bürger nicht akzeptieren: „Genauso wenig wie die Vereinigten Staaten einen Waffenstillstand nach der Bombardierung von Pearl Harbor oder nach dem Terroranschlag vom 11. September akzeptiert hätten, wird Israel eine Einstellung der Feindseligkeiten mit der Hamas nach den schrecklichen Attentaten vom 7. Oktober akzeptieren“.

Weiter unterstrich der Regierungschef: „Rufe nach einem Waffenstillstand sind Rufe nach einer Kapitulation Israels vor der Hamas, einer Kapitulation vor dem Terrorismus, einer Kapitulation vor der Barbarei. Dazu wird es nicht kommen. Die Bibel sagt: Es gibt eine Zeit des Friedens und eine Zeit des Krieges. Dies ist die Zeit des Krieges.“

Foto: Ori Megidish (Mitte) ist wieder mit ihrer Familie vereint. Bild: ISA

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