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Im Schatten brutaler Antisemitismuswelle – dramatische Reisewarnung für alle Länder weltweit

JERUSALEM, 05.11.2023 (NH) – Angesichts steigender Gewalt gegen Juden weltweit haben der Nationale Sicherheitsrat und das Außenministerium beispiellose Reisewarnungen für israelische Bürger veröffentlicht. So soll vom Tragen jüdischer und israelischer Symbole im Ausland dringend abgesehen werden. Doch nicht nur Israels Tourismusbranche steht vor einer Krise – auch die diplomatischen Beziehungen des Landes leiden unter dem Gazakrieg.

Beispiellose Reisewarnungen weltweit 

In den vergangenen vier Wochen kam es im Schatten der Gazaoffensive weltweit zu gewalttätigen Antisemitismus-Manifestationen und Judenhetze. Dutzende lebensbedrohliche Übergriffe gegen Israelis und Juden wurden gemeldet. Nach Angaben des Nationalen Sicherheitsrats waren vor allem jüdische Gemeinden, Synagogen, israelische Geschäfte und Flughäfen, auf denen Flüge aus Israel landen und starten, Hauptziele für antisemitische Angriffe.

Viele dieser antisemitischen Attacken fanden in Ländern statt, für die keine Reisewarnungen im Zusammenhang mit Terrorismus existieren. Jetzt hat das israelische Außenministerium seine Bürger dazu angehalten, “die Notwendigkeit von Auslandsreisen in diesen Tagen zu kalkulieren”. Akute Warnungen hat das Ministerium für “arabische Länder, den Nahen Osten, den Nordkaukasus und die Länder rund um den Iran” herausgegeben.  Gleichzeitig veröffentlicht der Nationale Sicherheitsrat Verhaltens-Empfehlungen bei dringenden Auslandsreisen. Neben der Aufforderung, weder israelische noch jüdische Symbole zu tragen, sollen Reisende dringend von Demonstrationen fernbleiben und sich bereits im Voraus über die Telefonnummern der Rettungs- und Sicherheitskräfte am Zielort sowie der israelischen Botschaft informieren.

Tourismus – und diplomatische Krisen

Tatsächlich leerten sich die Terminals des Ben-Gurion-Flughafens bereits vor Veröffentlichung der ungewöhnlichen Warnungen. Nach dem blutigen Hamas-Massaker passierten mehr als 74.500 Passagiere pro Tag den Tel Aviver Flughafen. Nach der Flucht ausländischer Besucher sank die Zahl auf nur noch 16.000 Passagiere am Tag. Dazu stellten die meisten Fluggesellschaften ihre Flüge nach Israel ein. Augenscheinlich steuert Israels Tourismus auf eine schwere und anhaltende Krise zu.

Doch nicht nur der Tourismusbranche droht ein Zusammenbruch. Nach Jordanien, Bolivien, Kolumbien, Honduras  und Chile, verschärfen sich Israels diplomatische Beziehungen auch mit der Türkei. Die besagten Länder hatten im Schatten der “verbrecherischen israelischen Militäroffensive” ihre Botschafter zurückgerufen – der Hamasangriff am 7. Oktober, bei dem mehr als 1.400 Menschen getötet und etwa 240 Israelis als Geiseln genommen wurden, wurde weder erwähnt noch verurteilt. Jetzt droht auch Istanbul, seinen Botschafter zurückzurufen, da Israel einen Waffenstillstand in Gaza verweigert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, den Kontakt zu Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abzubrechen. Er beschuldigte Israel, im Krieg gegen die Hamas “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” zu begehen. Des Weiteren sei die Hamas keine Terrororganisation, sondern kämpfe für die Befreiung ihres Landes und ihrer Bevölkerung.

Titelbild: Weltweit häufen sich gewalttätige, antiisraelische und antisemitische Demonstrationen. Foto: Wisam Hashlamoun/Flash90

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