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Kommentar: Leid in Gaza fördert die Sympathie für die Mörder der Hamas

von Tommy Mueller, Leiter Fokus Jerusalem

JERUSALEM, 05.11.2023 – „Sympathy for the Devil“ („Sympathie für den Teufel“) ist einer der erfolgreichsten Rocksongs der englischen Band The Rolling Stones. Der Teufel beschreibt sich in dem Stück als Mann von Wohlstand und Geschmack. Offenbar ist eine heimliche Zuneigung für das Böse tief im menschlichen Wesen verankert.

Nach dem bestialischen Terroranschlag vom 7. Oktober, bei dem 1400 Zivilisten brutal niedergemetzelt wurden, lässt der Schock allmählich nach. Israelfeinde und Judenhasser werden mutiger, lauter und finden Gehör. Internationale Klimaschützer bekunden in sozialen Netzwerken offen ihre Sympathie für die Hamas und sprechen von „Märtyrern“ – so sehr haben sie die Sprache der Islamisten verinnerlicht. Schauspielerinnen und Influencer, Alt-Hippies und Philosophen melden sich zu Wort. Sie haben keine Ahnung von den komplexen Zusammenhängen im Nahen Osten, aber sie haben eine feste Meinung: Israel ist an allem Schuld.

Raketen, Tunnel, Luxusleben

Es sind die Bilder der leidenden Zivilbevölkerung in Gaza, die Menschen in aller Welt auf die Straße treiben. Angeblich fehlt es in Gaza an allem (außer an Raketen!). Jahrzehntelang hat die Hamas Millionen von Dollar in Waffen und Terrortunnel investiert. Sie hat Wasserleitungen ausgegraben, um daraus Raketen zu bauen. Sie missbraucht Krankenhäuser als Waffenlager und Kommandozentralen, Kinderspielplätze als Raketenabschussbasen. Ihre Führer haben Millionen ins Ausland geschafft und residieren in Luxushotels in Katar und der Türkei. Sie haben gewaltige Mengen an Treibstoff gestohlen, die jetzt in ihren Tunneln lagern. Aber die Hamas denkt gar nicht daran, den Sprit den Hospitälern für deren Notstromaggregate zu übergeben.

Es war eine Illusion zu glauben, dass langjährige Gegner des jüdischen Staates ihre Meinung ändern würden, nur weil palästinensische Barbaren Babys in Kinderbetten die Kehle durchschneiden, Eltern und Kinder zusammen verbrennen, Frauen vergewaltigen und enthaupten. Vier Wochen später hetzen sie wieder, als hätte es den 7. Oktober nie gegeben. Die einen fordern offen das Ende des jüdischen Staates, die anderen drängen auf einen Waffenstillstand (der der Hamas die Möglichkeit gäbe, sich neu zu organisieren.) Der tägliche Raketenbeschuss Israels: egal. Die 240 verschleppten Geiseln: ausgeblendet!

Verzweifelt und mit den Nerven am Ende: Angehörige der nach Gaza verschleppten Geiseln. Foto: Tomer Neuberg/Flash90

Israel verteidigt sich gegen einen Angriffskrieg. Und wie jeder Krieg fordert er Opfer, auch unter Unbeteiligten. Westliche Militärexperten sind sich weitgehend einig, dass die Israelis sehr viel tun, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Im Gegensatz dazu hofft die Hamas auf möglichst viele Opfer. Jeder Tote ist für sie ein Pluspunkt im Kampf um die Einstellung der Welt.

Warum fordern die Vereinten Nation nicht, dass die Freunde und Geldgeber der Hamas ihre Unterstützung sofort einstellen, dass die Hamas bedingungslos kapituliert und alle Geiseln freilässt? Dann wäre der Krieg zu Ende und kein Zivilist müsste mehr leiden. Wer sich um die Unschuldigen in der palästinensischen Zivilbevölkerung sorgt, sollte für ein rasches Ende des Hamas-Regimes beten, damit wirkungsvolle humanitäre Hilfe möglich wird.

Hat alles zwei Seiten?

Man müsse immer beide Seiten sehen, argumentieren die Israelkritiker. Aber müssen wir wirklich einfühlsam sein, wenn es um Mörder geht, deren einziges Ziel es ist, möglichst viele Unschuldige umzubringen? Das ist so, als würde man bei einer Vergewaltigung bitten, sie auch aus Sicht des Täters zu betrachten. Die Hamas ist keine Freiheitsbewegung, sie ist eine Mörderbande. Sympathie für diese Organisation ist völlig fehl am Platz.

Titelbild: Von der israelischen Luftwaffe zerbombte Gebäude im Zentrum des Gazastreifens. Viele Betrachter empfinden spontan Mitleid mit der betroffenen Bevölkerung, blenden aber die Ursache des Krieges aus. Foto: Atia Mohammed/Flash90

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