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Nach Hamas-Massaker – sprunghafter Anstieg an Frauen, die Waffenschein erwerben wollen

JERUSALEM, 08.11.2023 (NH) – Nach dem brutalen Angriff der Hamas suchen jetzt immer mehr israelische Frauen nach Wegen zur Selbstverteidigung. Während israelische Ministerien einen sprunghaften Anstieg von Anträgen nach Waffenscheinen verschreiben, boomt landesweit auch die Nachfrage nach Krav-Maga-Kursen. Nach Angaben des Ministeriums für Nationale Sicherheit sind im laufenden Jahr bisher 210.500 Anfragen eingegangen – verglichen mit etwa 42.000 im Vorjahr. Ein Anstieg von fast 450 %. Bis dato wurden bereits 31.200 Waffenlizenzen erteilt.

Waffenboom seit Massaker

Allein in den vergangenen drei Wochen wurden 9.255 neue Waffen-Genehmigungen erteilt, 15.508 befinden sich in der Praxis- bzw. Ausbildungszeit. Von der Gesamtzahl der neuen Anträge, die seit Ausbruch der Feindseligkeiten eingegangen sind, waren 13.269 ungültig – 5.466 wurden abgelehnt. Mit anderen Worten: Die Genehmigung bzw. Bearbeitung von mehr als 137.000 Anträgen stehen noch aus.

Israels Frauen sind jedoch nicht nur auf der Suche nach Schusswaffen. Seit dem Hamas-Massaker wird von einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Kampfsportunterricht berichtet. Besonders die Nachfrage nach Krav Maga Selbstverteidigungsmethoden sei gestiegen.

Anstieg bei Waffenlizenzen unter Frauen

Caliber 3 ist Israels führende Anti-Terror-, Verteidigungs- und Sicherheitsschule. Die Ausbildungsstätte bietet nicht nur Kampftraining für das israelische Militär und die Polizei, sondern auch für Zivilisten. Eine der Dienstleistungen, die in dem Zentrum angeboten werden, ist die Waffen-Schulung von Personen, die einen temporären Waffenschein erhalten haben.  

Die Schulleitung berichtet von einem massiven Anstieg unter Frauen, die Waffenlizenzen erwerben und dem gesetzlich auferlegten Schießunterricht nachkommen. Caliber-3-Leiter Colonel Sharon Gat erklärt, er habe zwar schon in früheren Militäroffensiven und Kriegen einen Anstieg unter Frauen beobachtet, doch die jüngsten Zahlen übertreffen alles. Viele der Frauen, die sich derzeit um einen Waffenschein bemühen, haben nicht in der israelischen Armee gedient. Die Idee, eine Schusswaffe zu besitzen, war bis dato weit entfernt, scheint zum jetzigen Zeitpunkt jedoch sehr vernünftig. „Solange die Frauen richtig trainieren, stellen sie kein Sicherheitsrisiko dar”, erklärt Gat.  „Am 7. Oktober haben wir gesehen, dass Menschen mit Waffen zu Hause ihre Familien gerettet haben. Diese Art von Angriff könnte auch in Jerusalem, Jaffa oder Akkon passieren”, so Sharon Gat. „Es gibt für Israel keine andere Wahl, als dafür zu sorgen, dass jede Familie eine Waffe hat und sich verteidigen kann.”

Titelbild: Israelische Frauen beim Schießunterricht. Nach dem blutigen Massaker der Hamas spürt die ganze Nation den Verlust ihrer persönlichen Sicherheit. Foto: Gershon Elinson/Flash90    

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