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Soldatinnen der Beobachtungseinheit warnten – die Kommandeure ignorierten: “Die Hamas wird nichts tun”

JERUSALEM, 20.11.2023 (NH) – Mehr als sechs Wochen sind seit dem schrecklichen Hamas-Massaker an israelischen Zivilisten und Sicherheitskräften vergangen. In den letzten Tagen häufen sich erschreckende Zeugenaussagen, über mögliche Hinweise auf den kommenden Überraschungsangriff und den daraus resultierenden Massenmord. Demnach soll die weibliche Beobachtungs- und Aufklärungseinheit der israelischen Armee wiederholt ihre Kommandeure von ungewöhnlichen Aktivitäten auf palästinensischem Gebiet alamiert haben. Das “starke Geschlecht” sei den Sorgen der Soldatinnen jedoch verachtend begegnet.

Ein vorhersehbarer Terrorangriff? 

Jetzt häufen sich die bestürzenden Berichterstattungen der Beobachterinnen des Nahal-Oz-Postens. Demnach haben Hamasterroristen wochenlang vor dem brutalen Angriff entlang des Grenzzauns die geplante Invasion trainiert. Dabei handelte es sich nicht nur um dutzende von Drohnen, die Tag für Tag Richtung Grenze geschickt wurden. Die jungen Soldatinnen informierten ihre ranghohen Kommandeure über den Nachbau des maßstabsgetreuen Modells ihres militärischen Beobachtungspostens. Genau der Wachposten, in dem die jungen Soldatinnen die Terroraktivitäten der Feinde verfolgten. Weiter trainierten die Terroreinheiten den Drohnenbeschuss des Nahal-Oz-Militärpostens und die Eliminierung der Wachschützen.  

Eine andere Soldatin berichtete über die exakte Nachbildung eines Merkava Mark 4-Panzers, der von den Milizen für Trainingszwecke verwendet wurde. Ein Tag vor dem grausamen Massaker strömten dutzende Palästinenser mit Landkarten an den Grenzzaun. Die Terroristen sollen in Richtung des Beobachtungspostens gedeutet und letzte Notizen getätigt haben. Es sei darauf hingewiesen, dass der Wachposten der militärischen Beobachterinnen nur einen Kilometer vom Grenzzaun entfernt liegt. Bewaffnet sind die Späherinnen nicht.

Wer sind die jungen Tazpitaniot?

Die jungen Mädchen der Beobachtungs- und Aufklärungseinheit haben ihre Vorgesetzten über Monate hinweg wiederholt auf das Training eines großangelegten Angriffs der Hamas hingewiesen. Ihre Alarmsignale wurden nicht nur schlichtweg ignoriert, sondern gar belächelt. Die Grenzschutzsoldatinnen glauben, Sexismus spiele eine Rolle für ihre Nichtbeachtung.

Die Überwachungssoldatinnen des israelischen Militärs (Hebräisch “Tatzpitaniyot”) gelten als “Augen der Armee”. Sie gehören dem Grenzschutzkorps an und operieren entlang der Landesgrenzen, dem Gazagrenzzaun sowie in Judäa und Samaria. Die Aufgabe der jungen Beobachterinnen besteht im Allgemeinen darin, stundenlang die Barrieren zu beobachten, Informationen zu sammeln und vor einer möglichen Invasion in israelisches Gebiet zu warnen. Sie arbeiten 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Alle relevanten Informationen werden an die Operationszentrale und die Geheimdienste weitergegeben, welche die Informationen analysieren und über weitere Schritte entscheiden. So waren auch sie Beobachterinnen des Nahal-Oz-Postens mit dem Gaza-Grenzbereich sehr vertraut. Neben den Landwirten und Schafhirten in der Umgebung kannten die jungen Soldatinnen sogar jedes Tier in der Herde der palästinensischen Schäfer.

Am Tag des blutigen Massakers wurden der besagte Beobachtungsposten zum Gazagrenzzaun überrannt. Fünfzehn Überwachungssoldatinnen wurden getötet, sechs weitere nach Gaza entführt. Nur zwei überlebten den grausamen Angriff der Hamas.

Titelbild: Junge Beobachterinnen im Re’im Wachposten. Die alamierenden Berichte der Späherinnen von Nahal Oz wurden nicht beachtet. Foto: Israel Defense Forces

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