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Nach mehrstündiger Verzögerung kommt die zweite Gruppe der Geiseln frei

JERUSALEM 26.11.2023 (LS) – Die zweite Gruppe von 13 Geiseln ist in der Nacht zum Sonntag freigelassen worden. Die meisten dieser Gruppe von Freigelassenen stammen aus dem Kibbuz Be’eri. Bei den am Samstag freigelassenen Israelis handelte es sich um acht Kinder, vier Mütter und eine junge Frau.

Weitere vier thailändische Staatsangehörige wurden im Rahmen einer von Ägypten ausgehandelten Vereinbarung, an der auch Katar und der Iran beteiligt waren, freigelassen, nachdem zunächst berichtet worden war, dass sieben Thailänder freigelassen werden sollten.

Katar überwacht den Austausch von Geiseln gegen Terroristen

Wie israelische Medien berichteten, traf am Samstag eine katarische Delegation in Israel ein. Die Delegation führte Gespräche mit Vertretern des israelischen Sicherheitsapparats über eine mögliche Verlängerung des viertägigen Waffenstillstands mit der Terrorgruppe Hamas.

Die katarische Delegation stimmte sich auch mit israelischen Vertretern ab, um sicherzustellen, dass der Waffenstillstand und die Geiselbefreiung reibungslos verlaufen, so ein katarischer Offizieller gegenüber Reuters.

Nach der Landung erklärte der Sprecher des katarischen Außenministeriums gegenüber dem französischen Sender France 24: “Wir hoffen, dass das aktuelle Abkommen dazu beiträgt, eine Dynamik für zukünftige und laufende Abkommen zu schaffen… aber der Weg ist noch lang. Wir hoffen, dass wir nach den vier Tagen ein zweites Abkommen unterzeichnen können, das den Waffenstillstand verlängert.”

Auch Ägypten erklärte am Samstagabend, das Land halte umfassende Gespräche mit allen Parteien, um eine Einigung über die Verlängerung der viertägigen Waffenruhe zu erzielen, was “die Freilassung weiterer Gefangener im Gazastreifen und palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen bedeutet”.

Vierjähriges Mädchen träumte vom Vater

Bei der Zusammenführung der entlassenen Geiseln mit ihrer Familie spielten sich emotionale und rührende Szenen ab. Die vierjährige Roz Asher wurde zusammen mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester nach fast 50 Tagen Gefangenschaft im Gazastreifen freigelassen.

“Ich habe geträumt, dass wir nach Hause kommen”, erzählte sie ihrem Vater Yoni. “Jetzt ist der Traum wahr geworden”, antwortete er.

Roz wurde zusammen mit ihrer zweijährigen Schwester Aviv und ihrer Mutter Doron am Freitag im Rahmen der ersten Phase des Geiselabkommens zwischen Israel und Hamas freigelassen. Die Familie war überglücklich, wieder vereint zu sein.

Im Geiselaustausch am Samstagabend kam die neunjähre Emily Hand frei. Ihrem Vater war zunächst die Information gegeben worden, seine Tochter sei bei dem Massaker ums Leben gekommen. Später stellte sich jedoch heraus, dass sie sich unter den Geiseln in Gaza befand. Ihr Vater, der vor einigen Jahren aus Irland nach Israel eingewandert war, hielt Interviews mit internationalen Fernsehsendern, um weltweit auf das Schicksal der israelischen Geiseln aufmerksam zu machen und deren Freilassung zu fordern.

Stundenlange Verzögerung durch die Hamas

Die Freilassung am Samstagabend erfolgte nach stundenlangen Verzögerungen und Unsicherheiten.  Die Geiseln hätten um 16 Uhr freigelassen werden sollen. Hamas behauptete, es sei nicht genügend humanitäre Hilfe über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gelangt und Israel habe palästinensische Gefangene nicht in der verlangten Reihenfolge entlassen. Kurz vor 21.00 Uhr am Samstag erklärte die Hamas schließlich, den Deal wie geplant fortzusetzen. Dies geschah nach immensem Druck auf die Hamas seitens Katar.

Israel erklärte, alle Vereinbarungen seien eingehalten worden und beschuldigte die Hamas, sich nicht an Abmachungen zu halten. Der Deal hatte vorgesehen, Familien zusammen zu entlassen. Eine Geisel, die 12-jährige Hila Rotem, wurde jedoch ohne ihre Mutter Raaya nach Hause geschickt.

Titelbild: Die am Samstagabend freigelassenen Geiseln. Foto: Hostages and Missing Persons Families Forum headquarters

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