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Weitere 11 israelische Geiseln befreit – Feuerpause um zwei Tage verlängert – zusätzliche 20 Geiseln sollen freikommen

JERUSALEM 28.11.2023 (LS) – Elf Geiseln, neun israelische Kinder und zwei Mütter, sind am Montagabend aus der Gefangenschaft der Hamas entlassen worden. Der Deal befand sich für einige Stunden in der Schwebe, da Hamas ursprünglich Kinder ohne ihre Mütter freilassen wollte, was eine Verletzung der Vereinbarungen des Geiselabkommens darstellt. Die Freilassung erfolgte außerdem inmitten intensiver diplomatischer Bemühungen, die viertägige humanitäre Pause im Gazastreifen, die am Freitag begonnen hatte, um zwei weitere Tage zu verlängern.

Unter den Freigelassenen waren Sharon Aloni Cunio, 34, und ihre 3-jährigen Zwillingstöchter Yuli und Emma Cunio. Alle Väter der fünf Familien der freigelassenen Geiseln verbleiben in Hamas-Gefangenschaft.

Waffenruhe verlängert

Diese Gruppe sollte ursprünglich die letzte von vier Geiselgruppen sein, die im Rahmen einer Vereinbarung über die Freilassung von 50 israelischen Frauen und Kindern, die am 7. Oktober von der Terrorgruppe Hamas entführt worden waren, freigelassen werden sollten. Wenige Stunden vor ihrer Übergabe an das Rote Kreuz gab Katar jedoch bekannt, man habe sich auf eine Verlängerung des Waffenstillstands um zwei Tage geeinigt. Das habe den Weg für die Freilassung von 20 weiteren Geiseln geebnet.

Die Vereinbarung bot auch Anreize für die Freilassung weiterer Geiseln: 10 entführte israelische Geiseln für jeden zusätzlichen Tag, an dem die israelische Militäraktion in der palästinensischen Enklave Gaza ruht.

Schwestern sahen ihren Vater sterben

Zu den am Sonntagabend freigelassenen Geiseln gehören die Schwestern Ela und Dafna Elyakim, 8 und 15 Jahre alt. Sie wurden am 7. Oktober von Hamas-Terroristen aus dem Haus ihres Vaters im Kibbuz Nahal Oz verschleppt. Sie waren dort, um den Simchat-Tora-Feiertag mit ihrem Vater, Noam Elyakim, seiner Partnerin Dikla Arava und Diklas Sohn Tomer zu verbringen.

Die Terroristen, die in ihr Haus in Nahal Oz eindrangen, dokumentierten den Angriff auf Facebook Live und zeichneten die Familie im Wohnzimmer auf, wo sie gezwungen wurden, sich zu identifizieren.

Vater Noam, dem ins Bein geschossen wurde, war in der Live-Übertragung schwer blutend zu sehen, während seine Tochter Dafna neben ihm weinte. Die Terroristen wurden dabei gefilmt, wie sie die Personalausweise der Eltern an sich nahmen und Noam und Tomer nach draußen zwangen. Tomer, 17, wurde mit vorgehaltener Waffe gezwungen, die Nachbarn zu überzeugen, ihre geschützten Räume zu verlassen.

Irgendwann weigerten sich Dikla und Tomer, sich gefangen nehmen zu lassen, und wurden erschossen. Noam und seine zwei Töchter wurden zunächst zu dritt entführt. Noams Leiche wurde jedoch später gefunden, und nur seine Töchter, Ela und Dafna, wurden nach Gaza gebracht.

Maayan Zin umarmt ihre freigelassenen Töchter Dafna Elyakim, 15, und Ela Elyakim, 8. Foto: privat
Rotes Kreuz erhält bis jetzt keinen Zugang zu verbleibenden Geiseln

Obwohl sowohl israelische als auch US-amerikanische Vertreter darauf bestanden haben, dass das laufende Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas eine Klausel enthält, die das Rote Kreuz verpflichtet, die verbleibenden Geiseln in Gaza zu sehen, wurden keine solchen Besuche gemeldet.

Das Rote Kreuz hat sich wiederholt geweigert zu bestätigen, über diese Klausel des Waffenstillstands informiert worden zu sein. Es erklärte jedoch, die Besuche auszuführen, sollten beide Seiten einverstanden sein.

Israel gab am Dienstagmorgen bekannt, eine Liste mit zehn Geiseln für die Freilassung am heutigen Dienstagabend erhalten zu haben.

Titelbild: Die am Montagabend freigelassenen Geiseln. Foto: privat

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