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Sechste Gruppe von Geiseln freigelassen – Waffenruhe um einen Tag verlängert

JERUSALEM 30.11.2023 (LS) – Am Mittwochabend sind weitere 16 Personen aus der Gefangenschaft der Hamas im Gazastreifen freigelassen worden, darunter 12 Israelis – fünf von ihnen Jugendliche – und vier Thailänder, während die Bemühungen um eine Verlängerung der Waffenruhe um mindestens zwei weitere Tage im Austausch gegen die Freilassung weiterer Geiseln fortgesetzt wurden.

Die Freilassung der Gruppe verzögerte sich erheblich: 10 Israelis und die vier Thailänder wurden erst gegen 23 Uhr dem Roten Kreuz übergeben. Die Gruppe passierte den Grenzübergang Rafah nach Ägypten und erreichte Israel gegen Mitternacht.

Ausländische und israelische Geiseln

Zwei israelische Frauen mit israelischer und russischer Staatsbürgerschaft wurden am frühen Abend als “Geste” an den russischen Präsidenten Wladimir Putin freigelassen.

Die freigelassenen Thailänder waren nicht Teil der Waffenstillstandsvereinbarung, ihre Freilassung erfolgte im Rahmen einer Vereinbarung mit Bangkok. Die thailändischen Behörden haben die Identität der freigelassenen Personen nicht veröffentlicht.

Die beiden Geiseln mit russischer Staatsbürgerschaft wurden am Mittwoch als Geste der “Wertschätzung” für die Haltung des russischen Präsidenten Wladimir Putin seit Beginn des Krieges der Terrorgruppe gegen Israel freigelassen, so ein hoher Hamas-Funktionär.

Angehörige von israelisch-russischen Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen gefangen gehalten werden, reisten diese Woche nach Moskau, um den Kreml um Hilfe bei der Freilassung ihrer Familienmitglieder durch die Terrororganisation zu bitten. Moskau unterstützte bereits die Freilassung von Roni Krivoi am Sonntag.

Israel ist über die Haltung Russlands in diesem Krieg nicht sehr erfreut. Einige Beobachter behaupten sogar, Russland sei in den Angriff der Hamas verwickelt gewesen und einige Kommentare aus dem Kreml sorgten für besonders heftige Kritik, wie der Vergleich der israelischen Gaza-Politik mit der Belagerung von Leningrad durch Nazi-Deutschland.

Der am Mittwoch freigelassene Itay Regev (18) trifft seine Mutter auf dem Luftwaffenstützpunkt Hatzerim. Foto: IDF Spokesperson’s Unit
Verlängerung der Waffenruhe

Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat Israel zugestimmt, die Waffenruhe für einen Tag zu verlängern. Israel hat eine Liste mit acht Geiseln, Frauen und Kinder, erhalten, die aus dem Gazastreifen freigelassen werden sollen und die mit den vereinbarten Waffenstillstandsregeln übereinstimmen. Ein zuerst erhaltene Liste verletzte die vereinbarten Bedingungen. Katar forderte die Hamas daraufhin auf, eine akzeptable Geiselliste zu erstellen, was erst am frühen Donnerstagmorgen geschah.

Auf der Liste stehen acht statt zehn Frauen und Kinder, nachdem die Hamas behauptete, die beiden als Geste an den russischen Präsidenten Wladimir Putin freigelassenen Russisch-Israelis gingen auf Kosten von zwei israelischen Geiseln.

Später wurde berichtet, dass die Hamas zusätzlich zu den acht lebenden Geiseln auch die Leichen von drei Geiseln zurückgeben wird.

Das Außenministerium von Katar bestätigt die eintägige Verlängerung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Die Feuerpause werde unter den gleichen Bedingungen wie die vorangegangenen sechs Tage stattfinden. Hamas hat in den letzen Tagen jeweils mindestens zehn Geiseln im Austausch für mindestens 30 von Israel entlassene palästinensische Gefangene freigelassen.

Titelbild: Diese Geiseln wurden am Mittwochabend freigelassen. Foto: privat

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