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Armee birgt Leichen zweier Geiseln in Gaza – befreite Geiseln berichten über ihre Gefangenschaft

JERUSALEM 13.12.2023 (LS) – Die israelische Armee (IDF) hat die Leichen von Eden Zechariah und IDF-Offizier Ziv Dado, zwei der am 7. Oktober von der Hamas als Geiseln genommenen Israelis, in Gaza gefunden.

Die Leichname wurden von Medizinern und Militärrabbinern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gerichtsmedizin und der israelischen Polizei identifiziert.

Eden Zecharia (27) wurde von der Party in Re’im entführt. Ziv Dado (36) wurde während seines Dienstes als Logistikvorarbeiter im 51. Bataillon der Golani-Brigade getötet und seine Leiche nach Gaza verschleppt.

Es ist noch unklar, ob die 27-jährige Eden bereits zu Beginn ihrer Gefangenschaft getötet wurde, oder zu einem späteren Zeitpunkt. Sie war bereits bei ihrer Entführung am Oberkörper verwundet worden.

Eden verließ die Party mit ihrem Freund, als die Terroristen begannen, auf ihr Auto zu schießen. „Sie sagte, sie seien auf dem Weg nach Hause“, so ihre Mutter. Die junge Frau schrie verzweifelt ins Telefon: „Sie schießen auf uns, sie sind ganz nah!“

Eden Zacharia und IDF-Offizier Ziv Dado. Foto; privat/IDF
Verluste bei der Bergung

Oberfeldwebel Gal Meir Eisenkot, der Sohn des ehemaligen Armeechefs und aktuellen Mitglieds des Kriegskabinetts Gadi Eisenkot, und Oberfeldwebel Eyal Meir Berkovich fielen bei der Bergung der Leichen.

Armeesprecher Daniel Hagari erklärte am Dienstagabend, die Leichen der beiden Geiseln seien in einer unterirdischen Infrastruktur in einem dicht besiedelten Gebiet in Gaza gefunden worden.

„Die Hamas hält unsere Leute unter brutalen Bedingungen als Geiseln, während sie sich unter der Bevölkerung von Gaza versteckt. Das macht unsere Geiselrettungsaktion in Gaza kompliziert, aber es wird uns nicht von unserer Mission, unserer Pflicht, abhalten, unsere Geiseln von der Hamas zu befreien. Unsere Rettungsaktion wird so lange fortgesetzt, bis alle unsere Geiseln wieder zu Hause sind.“

Geisel berichtet über ihre Gefangenschaft

Chen Goldstein-Almog war mit ihren drei Kindern zusammen als Geisel gefangen und berichtete israelischen Medien über ihre Gefangenschaft im Gazastreifen.

„Wir waren immer zusammen. Die emotionale Verdrängung war während dieser Zeit sehr stark. Wir waren in unserer Freiheit eingeschränkt, bekamen selten Mahlzeiten und mussten zeitweise hungern.“

„Anderthalb Monate verbrachten wir in einer zentralen Wohnung mit Telefonanschluss“, beschrieb sie den Ort der Gefangenschaft, „dann gab es eine Art Kontrollverlust. Wir spürten auch die Hilflosigkeit der Terroristen. Die Angriffe nahmen in dem Maße zu, dass die Gebäude, in denen wir uns befanden, beschädigt wurden. Das führte dazu, dass wir unsere Standorte häufiger wechselten.“

Chen Goldstein-Almog erzählt, drei weibliche Mitgefangene hätten ihr persönlich von sexuellem Missbrauch durch ihre Entführer berichtet.

„Wir hörten drei Berichte aus erster Hand und eine weitere Geschichte, die uns übermittelt wurde“, erzählt sie. „Über Vorfälle, die sich einige Wochen nach unserem Aufenthalt in Gaza ereigneten. Diese Frauen wurden körperlich misshandelt. Die Art und Weise, wie sie sexuell missbraucht und ihr Körper geschändet wurde, lässt sie im Zweifel darüber, wie sie damit umgehen sollen.“

Ein Arzt, der einige der 110 freigelassenen Geiseln behandelte, hatte zuvor der Nachrichtenagentur AP mitgeteilt,  mindestens 10 Frauen und Männer unter den Freigelassenen seien sexuell missbraucht worden.

Titelbild: Leere Stühle warten auf die Rückkehr der entführten Israelis. Foto: Miriam Alster/Flash 90

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