Kriegstag 76: Armee weitet Bodenoffensive aus – Hamas feuert Raketensalven auf Tel Aviv

JERUSALEM, 21.12.2023 (TM) – Die 99. Division der israelischen Streitkräfte (IDF) hat ihre Operationen im südlichen Teil von Gaza-Stadt abgeschlossen und damit begonnen, ihr Einsatzgebiet auf das Zentrum des Gazastreifens auszuweiten. Das teilte das israelische Militär am Donnerstagnachmittag mit.

Im Rahmen der Operationen der 99. Division wurden Hunderte von Terroristen getötet und Waffen beschlagnahmt, die in Kinderpuppen versteckt waren. Die Division besteht aus Kommandotruppen, Fallschirmjägern und Artillerie.

Bodentruppen haben in einer Schule in Jabalya ein Waffenlager entdeckt. Die israelischen Soldaten beendeten die angeordnete Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem Schulkomplex in Richtung Süden und stießen bei der anschließenden Suche auf die Waffen. In den vergangenen 24 Stunden seien rund 230 Ziele der Hamas zerstört worden, teilte die IDF weiter mit.

Den israelischen Streitkräften sei es gelungen, vier von sieben hochrangigen Hamas-Brigadekommandeuren ins Visier zu nehmen, schrieb der arabischsprachige Sprecher des israelischen Militärs, Avichay Adraee, am Donnerstag auf X (früher Twitter). „Die IDF hat die Zerschlagung der Hamas-Brigaden im Gazastreifen fortgesetzt“, schrieb Adraee. „Von den sieben hochrangigen Brigadekommandeuren wurden bisher vier liquidiert, so dass nur noch drei hochrangige Kommandeure in der Befehlskette übrig sind.“

Feuer auf Tel Aviv

Doch trotz der militärischen Erfolge der Israelis geben sich die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen nicht geschlagen. Nach israelischen Angaben wurden am Nachmittag etwa 30 Raketen auf Israel abgefeuert, der mit Abstand stärkste Beschuss seit Tagen. Das Militär hat sich zu den Raketenabschüssen nicht geäußert. Die Vorstellung, dass die Militäroffensive die Möglichkeiten der Terroristen aus dem Gazastreifen, Israel zu beschießen, erheblich eingeschränkt hat, ist damit weitgehend widerlegt.
Trotz des Ausmaßes des Raketenbeschusses wurden keine Verletzten oder nennenswerte Schäden gemeldet. Hebräischen Medienberichten zufolge wurde eine Schule in Tel Aviv bei dem massiven Raketenangriff von Splittern getroffen. Von Seiten der Schule hieß es, alle Schüler seien in Sicherheit und hätten rechtzeitig die Schutzräume erreicht. Videos zeigen Raketentrümmer, die in den Straßen von Tel Aviv verstreut sind. Ein großes Fragment ist in einem Park in Kiryat Ono niedergegangen.

Weitere Gefechte im Norden

Auch an der zweiten Front, an der Grenze zum Libanon, gab es keine Ruhe. Nach Angriffen auf den Norden Israels hat die Armee nach eigenen Angaben eine neue Welle von Luftangriffen auf Einrichtungen der Hisbollah durchgeführt. Zu den von Kampfjets getroffenen Einrichtungen gehören Raketenabschussrampen, Militärgebäude und andere Infrastrukturen der Terrorgruppe. Ein weiterer Standort der Hisbollah wurde mit Flugzeugen, Panzern und Artillerie beschossen.

Titelbild: Ein israelischer Soldat im Kampfgebiet. Der Einsatz im Gazastreifen ist schwierig und gefährlich. Foto: IDF