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***ERMORDET*** Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Elad Kazir

JERUSALEM, 14.01.2024 (NH) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Elad Kazir (47), Nir Oz

Avraham (79) und Hanna Kazir (76) gehören zu den Gründern des pastoralen Kibbuz Nir Oz. Sie sind stolze Eltern ihrer drei Kinder Avital, Elad und Carmit und Großeltern von sechs Enkeln. Avraham, der liebevoll Rami genannt wird, arbeitete in der Landwirtschaft und als Traktormechaniker. Er wird als ruhiger, friedliebender Mensch mit einer sanften Seele beschrieben. Hanna, deren Familie im Holocaust umkam, arbeitete jahrelang als Kindergärtnerin im Kibbuz. Ihr Umfeld beschreibt die 76-Jährige als liebevolle Frau mit einem großen Herz. In den letzten Jahren agierte die rüstige Oma auch in der Wäscherei des Kibbuz. Trotz einiger gesundheitlicher Einschränkungen sorgte sie sich immer um die Soldaten in der Gemeinde.

Ihr gemeinsamer Sohn Elad liebte genau wie sein Vater die Landwirtschaft. Selbst wiederholte Gazaoffensiven hielten den 47-Jährigen nicht davon ab, die Kibbuzfelder in der Nähe der Grenze zu bebauen. Elad widmete sich auch verbissen dem  Kampf für die Rückkehr von Hadar Goldin und Oron Shaul, zwei Soldaten, deren Leichen in Gaza festgehalten werden. Elad ist seit seiner Kindheit begeisterter Fan des Fußballclubs Maccabi Haifa und begleitet seine Mannschaft nicht nur zu Inlandsspielen, sondern fliegt mit seinem Verein auch zu Turnieren im Ausland. Der Landwirt verschrieb sich in den letzten Jahren der Pflege und Betreuung seiner Eltern Hanna und Avraham, deren Gesundheitszustand sich verschlechtert hatte.

Der militärische Flügel des Islamischen Dschihad veröffentlichte Anfang Dezember ein Video, das die Entführten Elad Kazir (links) und Gadi Mozes (rechts) zeigt. In dem Film, der als psychologischen Kriegsführung der Terrorgruppe dient, fordern die beiden Geiseln ihre Freilassung aus der Gefangenschaft im Gazastreifen. Foto: Screenshot Hamas Video

Am Schwarzen Samstag des 7. Oktober drangen Hamasterroristen in den Grenz-Kibbuz ein. Hanna und Avraham befanden sich in ihrem Schutzraum. Wenig später stürmten die Terrorkämpfer das Haus, ermordeten Avraham im Sicherheitsraum und entführten Hanna nach Gaza.

Auch ihr Sohn Elad wurde während des Massakers im Kibbuz gefangen genommen und verschleppt. Der 47-Jährige schaffte es noch, seine Schwester zu kontaktieren und ihr zu berichten, dass die Terroristen sich auch Zugang zu seinem Haus verschafft hatten. Dann brach der Kontakt zu Elad ab.

Am 8. Januar gab der Islamische Dschihad ein weiteres Lebenszeichen des entführten Elad Katzir heraus

Der Palästinensische Islamische Dschihad behauptete zunächst, Hanna Kazir sei während der Luftangriffe des israelischen Militärs getötet worden. Doch nur wenige Tage später wurde die 76-Jährige am 24. November im Rahmen eines vorübergehenden Waffenstillstandsabkommens, das von Katar und den USA ausgehandelt wurde, freigelassen. Zurück in Israel erfuhr die Großmutter, dass ihr geliebter Ehemann ermordet und ihr Sohn Elad als Geisel nach Gaza verschleppt wurde.

Elad, wir beten für Deine Rückkehr.

***UPDATE***

Am 6. April 2024, 182 Tage nach seiner Entführung, wurde die Familie von Elad darüber informiert, er sei nach Angaben des Militär-Geheimdienstes wahrscheinlich schon im Januar von seinen Entführern, Anhänger des Islamischen Dschihad, ermordet und begraben worden. In einer komplexen nächtlichen Militäroperation konnten Spezialeinheiten seine sterblichen Überreste am 5. April in Khan Younis bergen und nach Israel überführen.

Verzweifelte Angehörige von Israelis, die von Hamas-Terroristen im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden, demonstrieren vor der Sitzung des Ausschusses für Verteidigung und auswärtige Angelegenheiten in der Knesset. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Titelbild: Elad Kazir. Foto: privat

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