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Militär-Razzia in Tulkarem – 400 Sprengsätze beschlagnahmt, Dutzende gesuchte Terroristen festgenommen

JERUSALEM, 21.01.2024 (NH) – Neben den schweren Kämpfen gegen die regierende Hamas im Gazastreifen gehen die operativen Aktivitäten gegen den Terrorismus auch in Judäa und Samaria weiter. Bei einer zweitägigen Anti-Terror-Operation in der palästinensischen Stadt Tulkarem hat das israelische Militär mehr als 400 Sprengkörper beschlagnahmt und fünf Laboratorien zur Herstellung von Sprengsätzen zerstört. Des Weiteren nahmen die israelischen Einsatzkräfte über 37 gesuchte Terroristen fest. Bei der Razzia handelt es sich bereits um die fünfte Operation in der Terrorhochburg seit Ausbruch des Krieges mit der Hamas am 7. Oktober 2023.

Riesiges Terrornetzwerk gesprengt

Der Einsatz wurde vom inländischen Geheimdienst, Reservesoldaten, Grenzpolizisten und Undercover-Anti-Terror-Einheiten unter dem Kommando der Menashe-Brigade durchgeführt. In der 45-Stunden-Operation wurden mehr als 1.000 Gebäude durchsucht und hunderte Verdächtige verhört. Das Resultat des Großeinsatzes: über 400 Sprengsätze, 27 Waffen sowie große Mengen militärischer Ausrüstung und fünf Labors zur Herstellung von Sprengfallen. Des Weiteren konnten die Sicherheitskräfte 37 gesuchte Personen in Gewahrsam nehmen. Unter den Verhafteten befanden sich hochrangige Mitglieder des Terrornetzwerks von Tulkarem.

Bei der Razzia handelt es sich bereits um die fünfte Operation in den vergangenen drei Monaten. Foto: IDF Spokesperson

Armeequellen zufolge wurden während der Operation dutzende Sprengsätze entdeckt, die zum Teil unter Straßenabschnitten platziert waren, um den Einsatzkräften zu schaden. Zu Beginn des Anti-Terror-Einsatzes wurde ein Reservesoldat durch massiven Beschuss der Terroristen schwer verletzt. Die IDF erwiderte daraufhin den Beschuss und tötete fünf Terroristen. Während der Razzia kam auch eine Drohne der 636-Einheit zum Einsatz, die eine Gruppe von vier Terroristen anvisierte, nachdem sie das Feuer auf israelische Truppen eröffnet und Sprengkörper geworfen hatten.

Terrorhochburg in Judäa und Samaria

Die derzeitigen Operationen in Judäa und Samaria sind Teil einer Reihe von Militäraktivitäten, die seit Dezember letzten Jahres in der Region um Jenin stattfinden. Während der Razzien wurden bis dato 290 Terroristen getötet, darunter hochrangige Kämpfer, die an einer breiten Reihe von Attentaten gegen Israelis und Soldaten beteiligt waren. Ferner wurden Dutzende gesuchte Verdächtige verhaftet und riesige Mengen von Waffen beschlagnahmt. Seit Beginn des Krieges wurden im sogenannten Westjordanland etwa 2.500 Terroristen verhaftet, von denen etwa 1.300 der Hamas angehören.

Fünf Labore zur Herstellung von Sprengsätzen wurden von den IDF-Einheiten zerstört. Foto: IDF Spokesperson

Die palästinensische Stadt Tulkarem liegt in West-Samaria und ist etwa 16 km von der israelischen Küstenstadt Netanya entfernt. Die meisten Einwohner Tulkarems sind muslimische Palästinenser, eine sehr kleide Minderheit gehört dem christlichen Glauben an.

Im bekannten Oslo-Abkommen wurde die Stadt als Zone A definiert, das bedeutet, die Palästinensische Autonomiebehörde besitzt sowohl die Zivil- als auch die Sicherheitskontrolle in der Stadt. Dennoch sind die Aktivitäten der Palästinensischen Autonomiebehörde in den Gebieten stark eingeschränkt. Die Hamas, der Islamische Dschihad und weitere Terrororganisationen haben in den letzten Jahren die Kontrolle in palästinensischen Städten übernommen. So wurde nach Jenin und Nablus nun auch Tulkarem zu einer gefährlichen Terrorhochburg.

Titelbild: Ein riesiges Waffenarsenal wurde in Tulkarem beschlagnahmt. Foto: IDF Spokesperson

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