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Während die Offensive in Khan Yunis verstärkt wird, stellen sich Offiziere gegen eine Rückkehr der Einwohner in den Norden Gazas

JERUSALEM 23.01.2024 (LS) – Die israelische Armee (IDF) hat am Montag einen Vorstoß auf Divisionsebene in den Westen von Khan Yunis unternommen und damit die wahrscheinlich intensivsten Kämpfe seit Anfang Dezember eingeleitet. Das Militär drang erstmals in andere Teile der südlichen Hamas-Hauptstadt vor.

Die 98. Division hat ihre sieben Brigaden, Artillerie, Panzer und Luftunterstützung eingesetzt und den Westen von Khan Yunis umstellt, den die Armee bisher weitgehend gemieden hatte.

21 israelische Soldaten kamen am Montagnachmittag bei einem tragischen Vorfall ums Leben. Die IDF-Soldaten versuchten, zusammen mit Ingenieurteams, 10 Gebäude mit Minen zu zerstören, doch gegen Ende der Aktion feuerten Hamas-Terroristen eine Panzerfaust auf sie ab. Das bereits mit Sprengstoff präparierte Gebäude explodierte und stürzte über den Soldaten zusammen.

Schlachtfeld inmitten von Zivilisten

Die Streitkräfte bezeichneten das westliche Khan Yunis als das Zentrum der Hamas-Operationen, einschließlich der Gebiete, in denen die beiden führenden Köpfe der Hamas, Yahya Sinwar und Muhammad Deif, aufwuchsen.

Dieser Teil von Khan Yunis ist der am dichtesten besiedelte, bietet weniger Handlungsspielraum und beherbergt eine größere Anzahl von Zivilisten und sensiblen Einrichtungen, einschließlich Krankenhäusern.

Rund 50 Hamas-Terroristen wurden bereits getötet, darunter ein Kompaniechef.

Die israelische Armee hofft, dass dieser neue Vorstoß die Fähigkeit der Khan-Yunis-Brigade brechen wird, weiterhin als organisierte Truppe zu kämpfen, aber es gibt noch keine unmittelbaren Pläne, in Rafah einzudringen oder die Kontrolle über den Philadelphi-Korridor entlang der Grenze zu Ägypten zu übernehmen.

Sollten Einwohner Gazas in den Norden zurückkehren?

Über 100 IDF-Offiziere, die im Gazastreifen gedient haben, unterzeichneten am Samstag ein Schreiben an das Sicherheitskabinett, in dem sie forderten, die Bewohner des Gazastreifens nicht in ihre Häuser zurückkehren zu lassen, solange die Geiseln nicht freigelassen sind.

Dem Schreiben zufolge sind die militärischen Operationen im Gazastreifen bisher recht gut verlaufen, und die Offiziere äußerten sich anerkennend über die Fortschritte bei der Verwirklichung dieser Ziele.

In dem Schreiben heißt es weiter, es wäre unfair, Bürgern des Gazastreifens die Rückkehr in ihre Häuser zu gestatten, solange die Geiseln noch nicht zurückgebracht wurden. Die Tatsache, dass sich die Geiseln immer noch in Gefangenschaft befinden, erfordert die einfache Gleichung: “Es gibt keinen Grund für Ahmed, in sein Haus in Gaza zurückzukehren, bevor Ziv und Gali in ihr Haus in Kfar Azza zurückkehren”, heißt es in dem Brief.

Der Brief schließt mit der dringenden Aufforderung an die Regierung, die Entscheidung zu treffen und den IDF zu erlauben, unter optimalen Bedingungen weiterzumachen, bis die Ziele erreicht sind: “Wir kommen nicht zurück, bis wir gewonnen haben”.

Titelbild: IDF-Truppen operieren in Khan Yunis im Gazastreifen. Foto: IDF SPOKESPERSON’S UNIT

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