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Neue Taktik: Demonstranten blockieren Hilfstransporte im Hafen von Ashdod

JERUSALEM, 01.02.2024 (TM) – Israelische Demonstranten haben heute erneut Lastwagen mit Hilfsgütern für die Gaza-Palästinenser blockiert. Sie forderten, dass kein Material in das Küstengebiet gelangen dürfen, solange dort noch 132 Geiseln gefangen gehalten werden. Nachdem es Dutzenden von Demonstranten in den vergangenen Tagen gelungen war, Hilfskonvois zu blockieren, indem sie in der Nähe der Grenzübergänge aktiv waren, haben sie jetzt ihre Strategie geändert. Statt die Lastwagen an den Grenzübergängen zu stoppen, verhindern sie neuerdings deren Ausfahrt aus dem Hafen von Ashdod.

Die Änderung war nötig geworden, nachdem die israelische Armee die Gebiete um die Grenzübergänge Kerem Shalom und Nitzana zu militärischen Sperrgebieten erklärt hatte, um Störungen zu verhindern.

Mit israelischen Fahnen bewaffnet hatten sich die Aktivisten noch am Montag am Grenzübergang Kerem Shalom versammelt. Sie skandierten Slogans wie „Schande! Schande!“, als Lastwagen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten den Übergang passieren wollten.

Auf Fotos und Videos, die am Donnerstagmorgen in den sozialen Medien kursierten, waren Demonstranten zu sehen, die mit den Lastwagenfahrern stritten. Sie versuchten, die Ladung zu überprüfen, um festzustellen, welche Güter für den Gazastreifen bestimmt waren. Da die Hamas die Transporte im Gazastreifen überfalle und ausplündere, versorge Israel im Krieg seinen Feind, argumentierten die Kritiker.

Immer mehr Hilfsgüter zugelassen

Am 7. Oktober waren rund 3.000 von der Hamas geführte Terroristen auf dem Land-, Luft- und Seeweg aus dem Gazastreifen über die Grenze nach Israel eingedrungen. Sie töteten etwa 1.200 Menschen und nahmen 253 Geiseln, die meisten von ihnen Zivilisten, mit zum Teil grausamer Brutalität.

Israel reagierte mit einer umfassenden Militäraktion gegen die Terrorgruppe und erklärte zunächst, keine Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu erlauben. Ende Oktober ließ Israel jedoch humanitäre Hilfe über den Grenzübergang Rafah, an der Grenze zu Ägypten, in den Küstenstreifen. Premierminister Benjamin Netanjahu hat seither mehrfach erklärt, dass die israelische Armee ohne ein Minimum an Hilfslieferungen ihre Kriegsziele nicht erreichen könne, da im Kriegsgebiet Seuchen drohten. 

Im Rahmen eines vorübergehenden Waffenstillstandsabkommens im November wurden 105 Geiseln freigelassen und Israel versprach, die Zahl der Lastwagen mit Hilfsgütern auf 200 pro Tag zu erhöhen. Aber mit nur einem geöffneten Grenzübergang war das nicht möglich. Daraufhin kündigte Netanjahu Mitte Dezember an, dass Israel Kerem Shalom wieder öffnen werde, um mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen zu schaffen.

Druck der USA

Vertreter der Regierung von US-Präsident Joe Biden hatten Israel während des gesamten Krieges dazu gedrängt, Hilfslieferungen nach Gaza zu ermöglichen, darunter auch Tankfahrzeuge mit Treibstoff. Nun forderten sie Israel auf, dafür zu sorgen, dass die Hilfslieferungen trotz der Proteste durchgelassen werden.

Israel hatte stets betont, die Zahl der Lastwagen mit Hilfsgütern nicht zu beschränken. Allerdings müssten alle Transporte durchsucht werden, damit sie nicht für Waffenschmuggel missbraucht werden. Die Vereinten Nationen beschwerten sich: Die anhaltenden schweren Kämpfe machten eine Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung unmöglich. Israel bestritt Aussagen, wonach in dem Küstenstreifen eine humanitäre Katastrophe herrsche. Die Armee kämpfe gegen Terroristen, nicht gegen die Menschen in Gaza. Die würden von der Hanas als menschliche Schutzschilde missbraucht.

Bild: Demonstranten blockieren die Ausfahrt am Hafen von Ashdod. Foto: Chaim Goldberg / Flash 90

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