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Hamas antwortet auf den Vorschlag zu einem Geiselabkommen mit der Forderung, den Krieg zu beenden

JERUSALEM 07.02.2024 (LS) – Der Gegenvorschlag der Hamas für die Freilassung von 132 Geiseln im Gazastreifen sei “ein wenig übertrieben”, so US-Präsident Joe Biden am Dienstagabend. Die Terrororganisation fortert die komplette Einstellung des Krieges und einen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen.

Die Antwort der Hamas

Das Büro des Premierministers erklärte umgehend, dass “die Antwort der Hamas vom katarischen Vermittler an den Mossad weitergeleitet wurde. Ihre Einzelheiten werden von allen an den Verhandlungen beteiligten Parteien eingehend geprüft”, hieß es.

In der Erklärung der Hamas heißt es, man habe “den Vorschlag mit einem positiven Blick behandelt, der einen umfassenden und vollständigen Waffenstillstand, die Beendigung der Aggression gegen unser Volk, Hilfe, Unterkunft und Wiederaufbau, die Aufhebung der Belagerung des Gazastreifens und einen Gefangenenaustausch sicherstellt”. Ein Hamas-Vertreter, der nicht genannt werden möchte, bekräftigte am Dienstag gegenüber Reuters, die Bewegung werde keine Geiselfreilassungen ohne Garantien für das Ende des Krieges und den Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen zulassen.

Wie viele Geisel sind noch am Leben?

Mindestens 32 Geiseln im Gazastreifen, fast ein Viertel der geschätzten 136 Geiseln, die in der von der Hamas geführten Enklave gefangen gehalten werden, sind tot, berichtete die New York Times am Dienstag unter Berufung auf die israelische Armee.

Die Hamas hat den Bericht der Armee bisher weder bestätigt noch zurückgewiesen. Außerdem hat die islamistische Terrororganisation in der Vergangenheit immer wieder behauptet, Geiseln, die in Gefangenschaft getötet wurden, seien von israelischen Luftangriffen getroffen worden.

Noa Argamani
Noa Argamani wurde in den Gazastreifen entführt. Ihre krebskranke Mutter möchte ihre Tocher noch einmal in ihre Arme schließen. Foto: privat

Währenddessen schreitet der Gehirnkrebs von Liora Argamani, der Mutter der Geisel Noa Argamani, weiter voran. Noas Tante Yaffe Ohad befürchtet, dass sowohl ihrer Nichte als auch ihrer Schwägerin die Zeit davonläuft. “Die Krankheit ist sehr ernst und schreitet schnell voran. Ich hoffe sehr, dass die Zeit nicht zu knapp wird, um Noa zu sehen”, sagte Ohad unter Tränen über ihre Schwägerin Liora. Da Noas Mutter Liora Chinesin ist, bat Premierminister Benjamin Netanjahu China um Unterstützung bei der Freilassung der Geisel.

Eine Umfrage des Institute for National Security Studies (INSS) zeigt, dass 61 % der Israelis der Meinung sind, die Armee müsse den Krieg im Gazastreifen fortsetzen, bis die Hamas-Terrorgruppe zusammenbricht, auch wenn infolgedessen nicht alle Geiseln zurückkehren werden.

Eine 60-prozentige Mehrheit lehnt die Bedingung der Hamas ab, Israel solle den Krieg einstellen und den Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln verlassen.

Titelbild: Liora Argamani, Mutter der Geisel Noa Argamani, spricht vor der Knesset. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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