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Soldaten suchen auf Krankenhaus-Gelände nach Leichen von Geiseln

JERUSALEM, 15.02.2024 (TM) – Die israelischen Streitkräfte haben heute das Zentralkrankenhaus in Khan Younis im Süden des Gazastreifens gestürmt. Der Einsatz erfolgte einen Tag, nachdem Tausende von Menschen, die in dem Komplex Zuflucht gesucht hatten, das Gelände auf israelischen Druck hin verlassen hatten. In der Nähe des Krankenhause, das in den vergangen Wochen das Hauptziel der israelischen Offensive gegen die Hamas war, kam es zu heftigen Kämpfen.

Armeesprecher Konteradmiral Daniel Hagari erläuterte, man habe „glaubwürdige Informationen“, dass die Hamas im Nasser-Krankenhaus Geiseln gefangen halte und dass dort möglicherweise Leichen von Geiseln versteckt seien.

Kämpfer mischen sich unter Personal

Die Armee hat sich offiziell an den Direktor des Nasser-Krankenhauses gewandt und die sofortige Einstellung aller terroristischen Aktivitäten im Krankenhaus und den Abzug aller Hamas-Kämpfer gefordert. „Da sich die Hamas-Terroristen derzeit wahrscheinlich hinter verletzten Zivilisten im Nasser-Krankenhaus verbergen und das Krankenhaus offenbar auch dazu benutzt haben, unsere Geiseln zu verstecken, führen die israelischen Streitkräfte dort einen präzisen und begrenzten Einsatz durch. Diese heikle Operation wurde sorgfältig vorbereitet und wird von speziell ausgebildeten Spezialkräften erledigt“, so das israelische Militär.

Die israelische Armee setzt im Gazastreifen Hunde ein. Sie suchen nach Sprengstoff, Terroristen und versteckten Leichen. Foto: IDF

Im Januar verübte die Hamas vom Nasser-Krankenhaus aus einen Anschlag auf Soldaten in Khan Yunis, was die Behauptung der Armee untermauert, dass Krankenhäuser Teil der zivilen Infrastruktur sind, die der Hamas als Deckung dient. „Wie im Fall des Shifa-Krankenhauses, des Rantisi-Krankenhauses, des Al-Amal-Krankenhauses und vieler anderer Krankenhäuser im Gazastreifen bewiesen wurde, nutzt die Hamas Krankenhäuser systematisch als Terror-Drehscheiben“, so Armeesprecher Hagari. „Nach nachrichtendienstlichen Einschätzungen und Informationen, die wir vor Ort gesammelt haben, wurden über 85 Prozent der großen medizinischen Einrichtungen im Gazastreifen von der Hamas für Terroroperationen genutzt.“ Manche Hamas-Kämpfer tragen Kleidung von Pflegekräften, andere geben sich als Patienten aus. Die Nutzung medizinischer Einrichtungen für militärische Zwecke ist ein Kriegsverbrechen.

Weiter erklärte der Armeesprecher: „Wir haben den Transport von medizinischem Material und Ausrüstung zum Nasser-Krankenhaus koordiniert. Auf Anfrage des Krankenhauses haben wir Sauerstofftanks und Treibstoff für die Stromversorgung geschickt, um sicherzustellen, dass die lebenswichtigen Funktionen des Krankenhauses nicht unterbrochen werden. Dies geschah in Absprache mit internationalen Organisationen. Wir haben Ärzte und arabisch sprechende Offiziere vor Ort, die mit dem Personal und den Patienten im Nasser-Krankenhaus kommunizieren. Unsere Botschaft an sie ist klar: Wir wollen keine unschuldigen Zivilisten verletzen. Wir wollen unsere Geiseln finden und nach Hause bringen. Wir wollen die Hamas-Terroristen jagen, wo auch immer sie sich verstecken“.

Hamas: Viele Zivilisten verletzt

In einer separaten Erklärung gab die Armee bekannt, dass sie mehrere Verdächtige im Nasser-Krankenhaus festgenommen habe. Die Truppen suchen in dem Krankenhaus nach Hamas-Terroristen, darunter Kämpfer, die an dem Angriff am 7. Oktober beteiligt waren.

Der Sprecher des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums in Gaza, Ashraf al-Qidra, klagte, Israel habe einen „massiven Angriff“ auf das Krankenhaus gestartet und dabei schwere Waffen abgefeuert, die viele der dort untergebrachten Vertriebenen verletzt hätten.

Israel führt Operationen im Gazastreifen durch, um das Hamas-Regime zu stürzen und die Geiseln zu befreien, die seit dem 7. Oktober im Gazastreifen festgehalten werden. Damals unternahm die Hamas einen verheerenden grenzüberschreitenden Angriff, bei dem in Israel 1.200 Menschen, überwiegend Zivilisten, getötet und 253 weitere entführt wurden.

Titelbild: Israelische Soldaten im Einsatz in Khan Younis. Foto: IDF

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