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Weltweiter Antisemitismus: Brasilianischer Präsident vergleicht Israel mit Nazis – Imam ruft im belgischen Parlament zu Judenmord auf

JERUSALEM, 19.02.2024 (NH) – Seit Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas überschwemmt eine Welle des Antisemitismus den Erdball. Antiisraelische und Antijüdische Hassreden sowie schockierende Gewaltverbrechen nehmen weltweit zu. Seit dem 7. Oktober 2023, bei dem über 1.400 Israelis von Hamasterroristen und palästinensischen Zivilisten bestialisch ermordet und Hunderte entführt wurden, ist der Antisemitismus weltweit um 500 Prozent gestiegen. Israel und seine Bewohner werden dämonisiert, der Zionismus als rassistische Ideologie abgestempelt. Der Judenhass erreicht neue Höhen, wie die Welt ihn seit 1930 nicht mehr erlebt hat.

Judenhass boomt

Das israelische Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten, zusammen mit der Zionistischen Weltorganisation und der Jewish Agency, lieferte im vergangenen Monat erschreckende Zahlen. So ist in Deutschland der Antisemitismus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 320 Prozent gestiegen. Dicht gefolgt von den USA mit 380 Prozent, Frankreich mit 400 Prozent und England mit 512 Prozent. In Kanada zeichnete sich ein Anstieg von 800 Prozent ab – in Holland stieg der Antisemitismus um 818 Prozent. Brasilien zeigt sich mit einem schockierenden Anstieg von 961 Prozent führend. Die antiisraelische Stimmung in der lateinamerikanischen Republik wird von politischen Führungspositionen weiter angeheizt – darunter der Präsident des Landes, Luiz Inácio da Silva, Spitzname “Lula”.

Der brasilianische Staatschef behauptete am Sonntag, Israel begehe in Gaza einen Völkermord und verglich Israel mit dem Nazi-Regime. “Dies ist ein Krieg zwischen einer Armee mit hoher Einsatzbereitschaft und Frauen und Kindern. Was dem palästinensischen Volk im Gazastreifen widerfährt, hat es zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte gegeben. Tatsächlich ist es schon einmal passiert: als Hitler beschloss, die Juden zu töten”, so der Brasilianer. Da Silva nimmt derzeit am “Gipfel der afrikanischen Union” in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, teil.

Der Imam predigte Teile der Sure „Al-Ahzab“: Eine Sure, die ausdrücklich (Vers 26) zum Mord an Juden aufruft. Foto: X-Account Idit Rosenzweig-Abu/Israels Botschafterin in Belgien und Luxemburg

Israelische Soldaten und das Naziregime

Die beschämende Rede des brasilianischen Präsidenten sorgte für Empörung in Israel. Premierminister Benjamin Netanjahu betitelte den Vergleich als “Überschreitung einer roten Linie”. “Es geht darum, den Holocaust zu verharmlosen und zu versuchen, dem jüdischen Volk und Israels Recht, sich selbst zu verteidigen, zu schaden”, erklärte Netanjahu. Auch der Vorsitzende von Yad Vashem, Dani Dayan, betitelte die Äußerung von “Lula” als “empörende Kombination aus Hass und Ignoranz”. “Der Vergleich eines Landes, das gegen eine Terrororganisation kämpft, die wahllos mehr als 1.200 seiner Bürger massakrierte, mit den Nazi-Taten, die sechs Millionen Juden vernichteten, verdient jede Verurteilung. Es ist traurig, dass der Führer eines Landes auf einen solchen Tiefpunkt der extremen Verzerrung des Holocaust herabsteigt”, so der Vorsitzende.

Neben dem antisemitischen Vergleichen des Präsidenten sorgte vergangene Woche auch ein Imam im belgischen Parlament für Furore. Der Gläubige rezitierte einen Vers aus dem Koran, der Muslime dazu aufruft, Juden zu entführen und zu töten.

Muslimische Hassgebete in Brüssel

Der Mordaufruf des pakistanischen Imam Muhammad Ansar Butt ereignete sich Mitte Januar während einer Preisverleihung. Die Veranstaltung wurde von Hasan Koyuncu, einem Parlamentsabgeordneten der Sozialistischen Partei, zusammen mit dem Verein “Freunde Brüssels” organisiert. Der Präsident des Brüsseler Parlaments, Rachid Madrane, erklärte nach dem Vorfall: „Das Parlament ist der Tempel der Demokratie: Es ist weder eine Moschee noch eine Kirche”. Madrane will jetzt eine Satzung in der Parlaments-Institution aufnehmen, welche die “Achtung der Neutralität ausdrücklich” hervorheben soll.

Titelbild: Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (rechts) bei einem Besuch in der Knesset in Jerusalem im Jahr 2010. Foto: Lior Mizrachi/Flash90

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