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Seltenes Relikt: Archäologen entdecken Münze aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands in der Judäischen Wüste

JERUSALEM, 05.03.2024 (NH) – Archäologen der israelischen Altertumsbehörde haben eine seltene Münze aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands entdeckt. Der spannende Fund wird auf das erste Jahr des Aufstands, etwa 132 n. Chr., datiert. Die Bronzemünze trägt den Namen “Elasar Hacohen”, welcher in althebräischer Schrift auf das Metallstück graviert wurde. Die Münze wurde am Montag im Rahmen des Wüstenhöhlenuntersuchungs-Projekts im Naturschutzgebiet “Mazuq Ha-he’teqim” in der Judäischen Wüste entdeckt. Neben der Münze wurden drei weitere Dukaten mit dem Namen “Schimon”, die ebenfalls aus der Zeit des Kochba-Aufstands stammen, entdeckt.

“Ein Jahr der Erlösung Israels”

Auf der einen Seite der Bronzemünze ist ein Dattelbaum-Abbild graviert. Beide Seiten des Baumstammes sind mit der Inschrift “Elasar Hacohen” verziert. Auf der Rückseite des Geldstückes befindet sich eine Weintraube, umgeben mit dem Schriftzug “Ein Jahr der Erlösung Israels”. Alle Inschriften sind in althebräischer Sprache gestempelt.

Die Studie der israelischen Altertumsbehörde hat inzwischen mehrere Thesen zur Identität von Elasar Hacohen, dessen Name die Bronzemünze ziert, entwickelt. Einer Spekulation zufolge war Elasar Hacohen ein Gesetzeslehrer aus der mischnaischen Zeit. Rabbi Elasar Hacohen, auch Rabbi Elasar Hamodai genannt (zu Deutsch der “Bewusste”), lebte zur Zeit von Rabbi Akiva und soll ein Schüler von Rabbi Jochanan ben Zakkai gewesen sein. Rabbi Elasar muss während des Bar-Kochba-Aufstands eine zentrale religiöse Rolle gespielt haben. Der Wohnort des mysteriösen Geistlichen war die jüdische Stadt Beitar, wo auch das Hauptquartier der Revolte stationiert war. Den Überlieferungen des Talmud zufolge verstarb der Rabbiner in Beitar während der Kämpfe (Jerusalemer Talmud: Ta’anit 4:5).

Einer der archäologischen Fundorte in der Judäischen Wüste, an welchen die Altertumsbehörde Vermessungs- und Ausgrabungsprojekte durchführt. Foto: Emil Aljem/Israel Antiquities Authority

Die Öffentlichkeit darf an Ausgrabungen teilnehmen

Das Archäologenteam der israelischen Altertumsbehörde untersucht die Judäische Wüste systematisch seit dem Jahr 2017. Unterstützt wird das Team vom Ministerium für Kulturerbe und dem archäologischen Amt für die Militärverwaltung von Judäa und Samaria. Die Behörden hoffen, weltvolle archäologische Funde vor Antiquitätenräubern zu entdecken, und so die reiche historische Geschichte des jüdischen Volkes aufrechtzuerhalten. Neben den Bronzemünzen, wurden in den vergangenen Jahren auch Schriftrollenfragmente der Zwölf kleinen Propheten, Eisenschwerter aus der Römerzeit – eines davon noch in der Scheide –, der älteste vollständige Korb der Welt und viele weitere spannende Funde entdeckt.

Eli Escozido, Direktor der israelischen Altertumsbehörde, rief die israelische Öffentlichkeit dazu auf, sich an Ausgrabungen in der Judäischen Wüste zu beteiligen. “Die Öffentlichkeit ist eingeladen, etwas Zionismus zu erleben, sich freiwillig zu melden und zusammen mit dem Team von Archäologen der israelischen Altertumsbehörde an einer archäologischen Ausgrabung in den Morbaat-Höhlen in Nahal Darga teilzunehmen. Die Ausgrabungen in der Wüste überraschen uns immer wieder und wir hoffen, dass wir auch in diesem Jahr von bedeutenden Funden berichten können”. Die siebte Ausgrabungssaison beginnt nächste Woche.

Die Elasar-Hacohen-Münze und die drei anderen Geldstücke aus der Judäischen Wüste. Foto: Emil Aljem/Israel Antiquities Authority

Titelbild: Ein Gruß aus der Vergangenheit – die seltene Bronzemünze die jetzt in Höhlen in der judäischen Wüste entdeckt wurde. Foto: Uriah Amichai/Israel Antiquities Authority

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