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Ehemaliger Al Jazeera-Direktor: “Palästinensische Vergewaltigungsvorwürfe sind erfunden”

JERUSALEM, 26.03.2024 (NH) – Der katarische Nachrichtensender Al Jazeera hatte die belastende “Zeugenaussage” einer Palästinenserin veröffentlicht, die behauptete, dass israelische Soldaten Frauen im umkämpften Shifa-Krankenhaus vergewaltigen. Die Berichterstattung, die auf einem anonymen Social-Media-Post basierte, sorgte im Internet für einen Hass-Sturm gegen Israel. Tausende gingen solidarisierend mit den Vergewaltigungsopfern in der jordanischen Hauptstadt Amman auf die Straßen. Wenig später erwies sich der Bericht jedoch als “Fake-News” und der ehemalige Direktor des Senders räumte ein, die Vergewaltigungsvorwürfe seien erfunden.

Vergewaltigungs-Geschichten schüren Antisemitismus

In dem mutmaßlichen Augenzeugenbericht wurde erklärt, die Streitkräfte hätten einer schwangeren Palästinenserin befohlen, sich auszuziehen. Selbst nachdem die Frau auf ihre Schwangerschaft hingewiesen hatte, sollen die Israelis nicht von ihr abgelassen haben. Weiter heisst es in dem Bericht, die Kämpfer hätten alle Frauen und Kinder entlassen, außer der besagten Schwangeren und ihren Angehörigen. Vor den Augen ihres Mannes und ihrer Kinder hätten die Soldaten die Frau vergewaltigt und gar ihren Ehemann gezwungen, dabei zuzusehen. Der schockierenden Post sammelte in kürzester Zeit über eine halbe Million Reaktionen und Kommentare.

Eine umgehende Untersuchung des israelischen Außenministeriums ergab, dass das Konto, welches vergangenen Oktober erstellt wurde, fiktiv war. Weiter enthielt der Account weder professionelle noch private oder andere identifizierbare Details. David Saranga, Leiter der Digitalabteilung des Ministeriums erklärt, soziale Netzwerke seien längst zu einer strategischen Bedrohung für Israel und westliche Demokratien geworden. “Selbst wenn der Tweet am Ende des Tages von der Plattform entfernt wird, ist der Schaden riesig und Millionen wurden der Lüge ausgesetzt”, so Saranga.

Israelische Truppen operieren im Shifa-Krankenhaus. Die Vergewaltigungsanschuldigungen gegen die Soldaten waren erfunden. Foto: Armeesprecher

Al Jazeera räumt ein: Hamas-Propaganda ist Fake 

Der katarische Sender Al Jazeera griff die Vergewaltigungsvorwürfe auf, ohne die Anschuldigungen zu überprüfen. Der Nachrichtenkanal strahlte ein Interview mit einer “Augenzeugin” aus, die behauptete, israelische Streitkräfte hätten in der Nähe des Shifa-Krankenhauses palästinensische Frauen vergewaltigt und getötet. Yasser Abu Hilallah, ehemaliger Al Jazeera-Direktor, verurteilte jetzt die Falschveröffentlichung des Senders und räumte ein, dass “die Geschichte erfunden war”.

“Die Frau, die sich diese Geschichte ausgedacht  hat, rechtfertigte ihre Übertreibung und Falschaussage damit, dass sie die Leidenschaft und Brüderlichkeit der Nation wecken wollte”, so Abu Hilallah. Auch der Bruder der Interviewten, der Gaza-Journalist Ayman H., dementierte die Anschuldigungen: “Wir bestreiten, dass es Fälle von Vergewaltigung an Frauen in Gaza gegeben hat”. Nachdem die Vergewaltigungsvorwürfe als Lügenindustrie aufgedeckt wurden, entfernte Al Jazeera alle Artikel, die sich mit den Anschuldigungen befassten. Eine Klarstellung oder offizielle Entschuldigung gab der Sender nicht heraus. Auch die Terrororganisation Hamas hat bis dato noch keine Stellungnahme veröffentlicht.

Der Armeesprecher, Oberstleutnant Avichai Edrei, kritisierte den Al-Jazeera-Bericht scharf: “Nachdem die Sprachrohre und die Propaganda der Hamas in allem versagt haben, erfanden sie eine neue Lüge – natürlich ohne Beweise. Al Jazeera TV und die Sprachrohre der Hamas versuchen erfolglos, das Gesicht der Hamas nach dem 7. Oktober und den Massakern, Vergewaltigungen und Verbrennungen, die sie begangen haben, zu verschönern”, fügte Edri hinzu.

Titelbild: Die Büros von Al Jazeera in Jerusalem. Foto: Yonatan Sindel/Flash90

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