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“Hauptziel: Massaker in Tel Aviv” – Enthüllung des vollständigen Plans der Hamas für den 7. Oktober

JERUSALEM, 27.03.2024 (NH) – Der erfahrene Journalist Ilan Kfir hat sein Buch “Die eroberte Gaza-Division” veröffentlicht. Es handelt sich hier um die erste auf Hebräisch veröffentlichte Publikation, welche die blutige Katastrophe des 7. Oktober und die Ereignisse bis zur gegenwärtigen Phase des Krieges dokumentiert. Das Buch beinhaltet monatelange Recherchearbeit, Dutzende Gespräche mit Familien und Vorgesetzten gefallener Streitkräfte sowie Geisel-Familien, die das Gefühl haben, dass ihre Angehörigen im Stich gelassen wurden. In einem Promotion-Interview mit dem israelischen Radiosender Reshet Bet berichtet der Autor jetzt über das eigentliche Ziel der Terrororganisation an diesem Tag: ein Massenmord im Herzen von Tel Aviv. Doch der ausgeklügelte Plan konnte rechtzeitig gestoppt werden. 

Grenzgemeinden-Massaker war nur Plan Nummer 1 

“Heute ist das Bild viel klarer als vor dem Massaker”, erklärt Ilan Kfir in seinem gestrigen Radiointerview. Der erfahrene Reporter behauptet, dass die Massaker im Süden Israels erst der Anfang eines noch viel teuflischeren Planes gewesen sind. Demnach war der Überfall auf israelische Grenzgemeinden nur der erste Teil des Hinterhalts und sozusagen ein Testlauf. “Die Hamas wollte sich mit dem Massenmord der ersten Phase nicht zufriedengeben. Sollte jedoch die erste Offensive erfolgreich verlaufen, würden sie zur zweiten Phase übergehen – und das mit sehr großen Einsatzkräften, die in Alarmbereitschaft waren und am Mittag aufbrechen sollten”, so Kfir. 

Yahya Sinwar, der ranghöchste Hamas-Führer in der Enklave, und seine Terrortruppen hätten am Mittag des 7. Oktober überrascht festgestellt, dass ihr “Flood to Aqsa”-Feldzug viel erfolgreicher war als erwartet. Demnach erhielt das Nukhba-Kommando der zweiten Phase nun den Befehl auszurücken. Ziel der zweiten Angriffschlacht war ein Durchbruch auf zwei Routen; eine Infiltration nördlich Richtung Landesinnere und südöstlich Richtung Dimona. Der Höhepunkt der zweiten Offensive hätte ein Massaker in der Küstenmetropole Tel Aviv sein sollen. Dabei hatten die Terroristen gleich mehrere Hauptziele in der Stadt im Visier. Ilan Kfir erklärt, dass die Orte markiert wurden, an denen zum Nachmittag und Abend große Menschenmengen erwartet werden, um ein riesiges Blutbad in der Küstenmetropole anzurichten.

Das Massaker in den frühen Morgenstunden sollte “nur” ein Testlauf sein. Foto: Hamas Bodycam Screenshot

Sicherheitskräfte stoppen durch Wunder zweite Invasion

“Landkarten, die bei den Terroristen gefunden wurden, deuteten auf eine lange Liste von Zielen hin”, so der Buchautor. Kfir erklärt, dass auf dem Weg nach Tel Aviv Städte wie Netivot, Kiryat Gat, Rehovot und Rishon LeZion markiert wurden. Auf der südöstlichen Route befanden sich der Militärstützpunkt der Luftwaffe in Hatzerim, die Treibstoffanlagen in Ashkelon und das Sikma-Gefängnis mit der Freilassung von Hunderten von Terroristen als Zielorte.

Doch anders als am frühen Morgen, als die Hamastruppen unbemerkt in israelisches Gebiet eindrangen, stießen die Terroristen nun auf Gegenwehr. Ein großes Sicherheitsaufgebot hatte sich im Gebiet um Netivot niedergelassen und blockierte die zweite Phase des Massakers. “Das Nukhba-Kommando wurde wie durch ein Wunder von der Polizei und den Streitkräften in Netivot gestoppt. Hätten sie Erfolg gehabt, wäre die Katastrophe eine gewesen, mit der Israel Jahre zu kämpfen und Tausende Tote gezählt hätte – weit mehr Opfer als im Jom-Kippur-Krieg”, so der Journalist. 

Hauptziel Massenmord in Tel Aviv und Hisbollah-Unterstützung

Sinwar war der Annahme, er werde Unterstützung aus dem Norden und Judäa und Samaria erhalten, sobald in den Nachrichten über die Hamas-Invasion in Tel Aviv und Dimona berichtet würde. “Dies ist ein teuflischer Plan, der, wenn er erfolgreich gewesen wäre, die Realität um ein Vielfaches verschlimmert hätte”, erklärt Kfir. “Wer auch immer von der Hamas plante, in Tel Aviv und im Norden des Landes zu morden, war ein Mann mit der mentalen Bereitschaft, Selbstmord zu begehen, weil er wusste, dass er keine Chance hatte, von dort zurückzukehren. Es war ein Plan, der ausgearbeitet wurde und sich in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befand”, erklärt Ilan Kfir.

“In dem Buch gibt es die Hoffnung, dass dank des Heldentums der Kämpfer und Zivilisten, von denen Dutzende Geschichten an die Öffentlichkeit kommen, eines Tage die Anemonen wieder im Süden des Landes blühen und der von der Katastrophe heimgesuchte Staat Israel zu einem neuen Morgen aufwachen wird.”

Titelbild: Nukhba-Terroristen fluten den Süden des Landes und morden bestialisch in Kibbuzen, auf Feierlichkeiten und in Armeestützpunkten. Hauptziel war jedoch Tel Aviv und Dimona. Foto: Hamas Bodycam Screenshot

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