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Nach dem Tod eines hochrangigen iranischen Kommandeurs: Teheran droht mit Vergeltung

JERUSALEM, 03.04.2024 (NH) – Bei dem Luftangriff auf ein iranisch-diplomatisches Zentrum in Damaskus ist ein ranghohes Mitglied des iranischen Militärs getötet worden. Die Tötung von Mohammad Reza Zahedi wird Israel zugeschrieben. Der getötete Iraner diente als Kommandeur der Quds-Truppen und war unter anderem für terroristische Operationen gegen Israel und für die Waffenlieferungen an pro-iranische Milizen in der Region verantwortlich. Das israelische Militär und israelische Einrichtungen weltweit erhöhten jetzt die Alarmbereitschaft, um mit einer iranischen Antwort auf das Attentat vorbereitet zu sein. Die gezielte Tötung in Damaskus ist das bedeutendste Attentat, das Israel seit Beginn des Krieges zugeschrieben wird.

Iran droht mit Vergeltung

Das iranische Regime beschuldigt Israel, für das Attentat auf Mohammad Reza Zahedi (kurz Mahdawi) verantwortlich zu sein. Demnach soll die israelische Luftwaffe mit sechs Raketen ein Gebäude bombardiert haben, in dem sich nicht nur Mahdawi, sondern auch sein  Stellvertreter, Haji Rahimi, aufhielten. Der iranische Gesandte in Damaskus drohte nach dem Luftangriff, dass “die iranische Antwort auf den Tod von Mahdawi sehr hart sein wird”.

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian behauptete, Benjamin Netanjahu sei wegen seines Versagens im Gazakrieg aus dem Gleichgewicht geraten. “Diese Aggression ist ein Verstoß gegen diplomatische Normen und internationale Konventionen. Wir machen Israel für die Folgen dieses Schrittes verantwortlich”, so Amir-Abdollahian. Weiter fordert der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanaani, eine sofortige und scharfe Verurteilung der internationalen Gemeinschaft. Kanaani verkündete, dass sich der “Iran das Recht vorbehält, auf das Verbrechen zu reagieren, und über das Ausmaß der Gegenreaktion zu entscheiden”.

Botschaften weltweit in höchster Alarmbereitschaft

Bei der gezielten Tötung von Mahdawi handelt es sich um den ranghöchsten Iraner seit dem Mord an Qassem Soleimani, einem ehemaligen Kommandeur der Quds-Truppe. Soleimani  wurde Anfang 2020 bei einem amerikanischen Luftangriff im Irak getötet. 

In Jerusalem wird jetzt befürchtet, dass das iranische Regime versuchen wird, Botschaften im Ausland anzugreifen. Nach den Drohungen aus iranischen Regierungsreihen erhöhte das Militär seine Alarmbereitschaft . Weiter beschloss die Sicherheitsabteilung des Außenministeriums, die Sicherheit in allen israelischen Vertretungen weltweit zu erhöhen. Die israelischen Gesandten wurden darauf hingewiesen, “präventives Verhalten beizubehalten und der Umwelt mehr Aufmerksamkeit zu schenken, mit einem Schwerpunkt auf routinemäßigen Bewegungen”. Seit dem Ausbruch des Krieges, der am 7. Oktober mit einem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel begann, sind jüdische und israelische Einrichtungen auf der ganzen Welt in höchster Alarmbereitschaft.

Wer war der Quds-Truppenführer?

Mohammad Reza Zahedi agierte als hochrangiger Offizier der islamischen Revolutionsgarden, der die Quds-Truppe im Libanon und in Syrien leitete. Unter seinem Kommando wurden alle Pläne zum Waffenschmuggel aus dem Iran auf syrisches und libanesisches Territorium genehmigt. Das in Damaskus angegriffene Gebäude diente Mohammad Reza als militärisches Hauptquartier. “Er war eine sehr hochrangige Person, von der man sagen kann, dass sie Israel in den letzten zwanzig Jahren eine Menge Kopfschmerzen bereitet hat, wegen all seiner Heldentaten bei seiner Verwicklung in den Terrorismus”, erklärt Hezi Simantov, der israelische Korrespondent für arabische Angelegenheiten des Nachrichtenkanals N13. 

Das syrische Forschungszentrum NURS berichtete: “Mahdawi ist nicht nur ein hochrangiger iranischer Offizier, sondern auch ein sehr erfahrener Veteran. Er befehligte die Revolutionsgarden während des Iran-Irak-Krieges in den 1980er Jahren sowie die Boden- und Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden. Er bekleidete eine Reihe von leitenden Positionen im iranischen Generalstab.”

Titelbild: Die Tötung von Mohammad Reza Zahedi wird Israel zugeschrieben. Foto: Ali Khara/Fars Media Corporation

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