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Iran droht Israel mit Änderung seiner Atom-Leitlinien und Angriff auf Nuklearanlagen

JERUSALEM / TEHERAN, 18.04.2024 (TM) – Ein hochrangiges Mitglied der iranischen Revolutionsgarden, Ahmad Haghtalab, der für die nukleare Sicherheit des Landes zuständig ist, hat heute (Donnerstag) eine Drohbotschaft verfasst, um Israel von einem Angriff abzuhalten.

Offiziell wird seit Jahren beteuert, das iranische Atomprogramm diene nicht der Herstellung von Atomwaffen, sondern der Forschung und friedlichen Zwecken. Dennoch hat das Mullah-Regime Uran weit über das für nicht-militärische Zwecke zulässige Maß hinaus angereichert. Im vergangenen Jahr fanden Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in der unterirdischen iranischen Atomanlage Fordo Spuren von 84-prozentigem Uran. Für Atomwaffen wird ein Reinheitsgrad von rund 90 Prozent benötigt, für friedliche Zwecke reichen vier Prozent. Zudem hat der Iran einen Teil der Überwachungsgeräte der IAEA abgeschaltet oder abgebaut. Das Regime in Teheran wurde deshalb von der EU mit Sanktionen belegt.

Iran zieht die Atom-Karte

Haghtalab erklärte nun, dass „eine Überprüfung unserer Nukleardoktrin und -politik sowie der bereits kommunizierten Überlegungen durchaus möglich ist“. Weitere Details nannte er nicht. Die verschiedenen Nuklearanlagen seien gegen einen möglichen israelischen Angriff vollständig gesichert.

Haghtalab übermittelte eine weitere Drohbotschaft, indem er sagte, dass der Iran bereit sei, starke Raketen abzufeuern, um Ziele in Israel zu zerstören, sollte Israel auf den massiven Angriff des Iran am vergangenen Wochenende reagieren: „Unsere Hände sind am Abzug“. Haghtalab zufolge hat der Iran die israelischen Atomanlagen “identifiziert” und verfügt über “notwendige Informationen über alle Ziele”.

UN-Abrüstung unter Leitung Teherans

Das schiitisch-islamistische Regime in Teheran hat die Vernichtung Israels zum Staatsziel erklärt. Seit Jahren gibt es Drohungen, das „zionistische Gebilde“ auszulöschen. Mit dem Großangriff in der Nacht zum Sonntag haben die Mullahs bewiesen, dass sie es nicht bei Worten belassen. Israel wehrte den Angriff mit Unterstützung der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Jordaniens und Saudi-Arabiens ab. Deutlich wurde, dass von den Vereinten Nationen (UN) keine Hilfe zu erwarten ist. Die Islamische Republik Iran hat im März den Vorsitz der UN-Abrüstungskonferenz übernommen. Ali Bahraini, Irans ständiger Vertreter am Sitz der Vereinten Nationen in Genf, erläuterte die Pläne und Programme während seiner Präsidentschaft: „Die Islamische Republik Iran wird zusammen mit anderen friedliebenden Ländern, die sich Krieg und Gewalt widersetzen, den internationalen Frieden und die Sicherheit durch die Abschaffung von Massenvernichtungswaffen, insbesondere Atomwaffen, fördern“ – welch ein Hohn! Bahraini war zuvor Vorsitzender des Sozialforums des UN-Menschenrechtsrats.

Neue Sanktionen verhängt

Nach dem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel hat die US-Regierung eine Reihe umfassender Sanktionen gegen Personen und Einrichtungen verhängt, die mit dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden, dem Teheraner Verteidigungsministerium und dessen Raketen- und Drohnenprogramm in Verbindung stehen. Großbritannien verhängte Sanktionen gegen iranische Militäreinrichtungen, darunter den Generalstab der Streitkräfte und die Marine der Revolutionsgarden. Premierminister Rishi Sunak erklärte, die G7-Staaten arbeiteten an einem koordinierten Maßnahmenpaket gegen den Iran.

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die Europäische Union zu einem Kurswechsel in ihrer Iran-Politik aufgefordert. Nach dem iranischen Großangriff auf sein Land müsse Europa „klare Kante“ zeigen, sagte er in einem Interview.

Bild: Der Iran hat 2023 eine ballistische Rakete mit einer potenziellen Reichweite von 2.000 Kilometern erfolgreich getestet.Das iranische Militär erklärte, sie sei in der Lage, die Stützpunkte der Erzfeinde Israel und USA in der Region zu erreichen. Foto: Fokus Jerusalem Archiv – Screenshot Reuters-Video

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