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Israel: Von Armee hinterlassene Massengräber im Gazastreifen sind Hamas-Propaganda

JERUSALEM, 23.04.2024 (TM) – Die israelische Armee hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach israelische Truppen auf dem Gelände zweier Krankenhäuser im Gazastreifen Massengräber hinterlassen hätten. Angeblich sollen dort hingerichtete Palästinenser verscharrt worden sein. Dies sei lediglich die neueste Sensationserfindung der Hamas, erklärte das israelische Militär.

Vertreter der Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen hatten behauptet, im Nasser-Krankenhaus in Khan Younis ein Massengrab mit mehr als 200 Leichen „entdeckt“ zu haben . Diese Palästinenser seien von israelischen Streitkräften getötet und dann begraben worden.

Leichen bei Geiselsuche exhumiert

Die Armee erklärte, sie habe auf der Suche nach Geiseln eine Reihe von Leichen exhumiert, die von Palästinensern auf dem Gelände des Nasser-Krankenhauses begraben worden waren. Zuvor hatte die Sprecherin des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Ravina Shamdasani, erklärt, das UN-Menschenrechtsbüro arbeite daran, palästinensische Berichte zu bestätigen, wonach 283 Leichen im Nasser-Krankenhaus und 30 in Al Shifa gefunden worden seien. Das UN-Menschenrechtsbüro behauptete, einige der Leichen seien „mit gefesselten Händen und entkleidet“ gefunden worden.

In der Antwort der Armee hieß es, dass die Truppen während ihrer Operation in der Gegend des Nasser-Krankenhauses in den letzten Monaten Leichen untersucht hätten, die von Palästinensern auf dem Gelände des medizinischen Zentrums begraben worden waren, „als Teil der Bemühungen, Geiseln zu finden“. Die Armee betonte, dass sie „gezielt“ vorgegangen sei und nur dort, wo sie Informationen hatte, dass israelische Geiseln begraben sein könnten. Die Untersuchungen seien unter Wahrung der Würde der Toten und mit Respekt durchgeführt worden, so die Armee. Die Leichen seien ‚ordnungsgemäß an ihren Platz zurückgebracht‘ worden.

Ende Februar hatten israelische Streitkräfte eine Razzia gegen die Hamas in der Umgebung des Nasser-Krankenhauses durchgeführt. Dabei wurden nach eigenen Angaben rund 200 Terroristen festgenommen, die sich in der medizinischen Einrichtung verschanzt hatten. Bei der Razzia fanden die israelischen Soldaten auch unbenutzte Medikamente, die für israelische Geiseln bestimmt waren, sowie Waffenlager. Leichen von Geiseln wurden nicht entdeckt.

Palästinensischer Friedhof

Filmaufnahmen dokumentieren, wie Palästinenser ihre Toten auf dem Krankenhausgelände begraben hatten, bevor israelische Truppen in das Gebiet eindrangen. Die Begräbnisstätte wurde von Experten geografisch an derselben Stelle lokalisiert, an der Hamas-Vertreter ein neues Massengrab entdeckt haben wollen. Die Berichte über die angeblichen Massengräber hatten vor allem in der arabischen Welt hohe Wellen geschlagen, nachdem der Sender Al Jazeera darüber berichtet hatte.

Bild: Im Nasser-Hospital in Khan Younis, das als Terroristen-Unterschlupf diente, gab es Schäden durch einen israelischen Luftangriff. Es gibt aber keine seriösen Hinweise auf Hinrichtungen und Massengräber. Foto: Atia Mohammed/Flash90

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