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Israeli stirbt bei Panzerfaust-Angriff der Hisbollah am Berg Dov

JERUSALEM, 26.04.2024 (TM) – Die angespannte Lage an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist weiter eskaliert. In der Nacht starb ein Israeli bei einem Angriff der Hisbollah-Terrormiliz. Das teilte das israelische Militär mit. Die Luftwaffe reagierte mit schweren Angriffen auf Einrichtungen der Hisbollah im Südlibanon.

Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem israelischen Todesopfer um Sharif Suad, einen Bewohner der Beduinenstadt Sallama in der Nähe von Karmiel. Der arabische Israeli soll zum Zeitpunkt des Raketenangriffs „Infrastrukturarbeiten“ für das Militär in der Gegend um den Berg Dov erledigt haben. Diese Arbeiten dienten der Verbesserung der Verteidigungsanlagen an der Grenze. Derzeit gibt es keinen Grenzzaun im Gebiet des Berges Dov, das die Libanesen „Shebaa Farms“ nennen. Dieses karge Gebiet, ein Ausläufer des Hermon-Gebirges, beansprucht der Libanon für sich. Es gibt dort keine Städte oder Dörfer, aber mehrere israelische Militäreinrichtungen, vor allem Beobachtungsposten. Die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates, die 2006 den zweiten Libanonkrieg beendete, verbietet der Terrorgruppe, in Grenznähe zu operieren. Doch die Hisbollah hält sich nicht daran. Daran konnten auch die in der Region stationierten UN-Friedenstruppen nichts ändern.

Panzerabwehrraketen abgefeuert

Die Terrorgruppe Hisbollah gab an, kurz vor Mitternacht zwei Armeefahrzeuge in dem Gebiet beschossen zu haben. Nach Angaben der Armee wurde Suad kurz nach dem Einschlag einer der beiden Panzerabwehrraketen tot aufgefunden. Die Quelle des Raketenbeschusses sei durch israelisches Artilleriefeuer getroffen worden, teilte die Armee weiter mit. Bilder libanesischer Medien zeigten eine Explosion an einem Berghang inmitten eines Feuergefechts.

Israelische Kampfflugzeuge hätten daraufhin Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen, „darunter ein Waffenlager und eine Abschussvorrichtung, die von der Terrororganisation benutzt wird“, teilte die Armee mit. Kampfflugzeuge griffen auch die operative Infrastruktur der Hisbollah in der Gegend von Kfarchouba und einen Militärstützpunkt in Ain El Tineh im Südlibanon an, etwa 20 Kilometer von der Grenze entfernt.

Gefechte seit dem 8. Oktober

Seit dem 8. Oktober beschießt und bombardiert die Hisbollah fast täglich israelische Ortschaften und Militärposten entlang der Grenze. Die Terrorgruppe gibt an, damit die Palästinenser im Gazastreifen in ihrem Krieg unterstützen zu wollen. Bisher haben die Scharmützel an der Grenze neun zivile Todesopfer auf israelischer Seite gefordert – einschließlich des Angriffs am späten Donnerstagabend – sowie den Tod von elf Soldaten und Reservisten.

Die Hisbollah nannte 287 Mitglieder, die während der anhaltenden Kämpfe getötet wurden, hauptsächlich im Libanon, aber auch einige in Syrien. Israels Verteidigungsminister Gallant hatte erklärt, die Hälfte der Hisbollah-Kommandeure im Südlibanon sei mittlerweile tot. Die Terrorgruppe wies dies als unwahr zurück.

Israel hat mit Krieg gedroht, um die Hisbollah von der Grenze zu vertreiben, wenn sie sich nicht zurückzieht. Rund 70.000 Menschen wurden aus dem Norden Israels evakuiert. Die meisten leben seit Monaten in Hotels, während ihre Häuser von der schiitischen Terrorgruppe zerstört werden. Die Hisbollah wird vom Iran gesteuert und finanziert. Ihre Kämpfer gelten als gut ausgebildet, sie verfügen über moderne Waffen und ein riesiges Raketenarsenal.

Bild: Seit Monaten toben Gefechte: Rauchwolken über dem Südlibanon nach einem israelischen Luftangriff. Foto: Ayal Margolin/Flash90 (Archiv vom 16. Dezember 2023).

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