
***ERMORDET*** Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Itzik Elgarat
JERUSALEM, 30.05.2024 (LS) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.
„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“ (Mischna, Sanhedrin 4:5)
Itzik Elgarat (69), Kibbutz Nir Oz
Itzik befand sich am Morgen des 7. Oktober in seinem Haus im Kibbuz Nir Oz, als Hamas-Terroristen sein Haus angriffen, durch die Tür seines Schutzraums schossen, ihn verletzten und gefangen nahmen.
„Ich habe um 10.30 Uhr mit ihm gesprochen“, erzählt sein Bruder Danny Elgarat, ein ehemaliger Polizeikommandant aus Ashdod. „Er war hysterisch und an der Hand verletzt.“
Itzik war dabei, die Tür des Schutzraums zu schließen, als die Terroristen auf die Tür schossen. Danny telefonierte zu diesem Zeitpunkt mit ihm und konnte Schreie im Hintergrund hören.
Er versuchte, seinen Bruder anzuleiten, einen Druckverband für seine Hand anzulegen, hörte aber bald Schüsse und Schreie. „Itzik schrie in das Telefon: ‚Danny, das ist das Ende. Danny, das ist das Ende!’und der Anruf wurde abgebrochen“, beschreibt er.
Der schockierte Bruder versuchte, den Ehemann seiner Nichte zu erreichen, der ebenfalls in Nir Oz lebt. „Er sagte mir: ‚Danny, sie haben vier Granaten auf mich geworfen. Ich habe einen Terroristen in meinem Wohnzimmer getötet. Wer raus geht, stirbt.’“
„In diesem Moment wurde mir klar, dass es sich um einen Angriff auf den Kibbuz handelte, wie ich ihn am Morgen in Sderot und Netiv Ha’asara gesehen hatte. Ich konnte einfach nicht glauben, dass das gesamte Grenzgebiet des Gazastreifens erobert und angegriffen worden war.“
Danny versuchte, über die Polizei seinem Bruder Hilfe zukommen zu lassen, aber ohne Erfolg. Später verfolgte er das Telefon seines Bruders und sah, dass es eine Stunde nach dem Gespräch der beiden in den Gazastreifen gelangt war.
Danny fuhr einige Tage nach dem Massaker nach Nir Oz, wo er den Geruch von brennendem Plastik im ganzen Kibbuz wahrnahm und die Ruinen des Hauses seines Bruders sah, das verwüstet und zerstört worden war.
Mehrere Geiseln, die während des vorübergehenden Waffenstillstands im November 2023 freigelassen wurden, informierten Danny später darüber, dass sein Bruder in das Nasser-Krankenhaus in Khan Yunis gebracht wurde, wo er behandelt wurde und bis Mitte November blieb. Anschließend brachten die Terroristen ihn in die Tunnel.

Itzik Elgarats Neffe Ben Dancyg, dessen Vater Alex Dancyg ebenfalls aus Nir Oz entführt wurde, beschreibt Itzik als einen guten Menschen, der gerne mit seinen Händen arbeitet. „Er hat all diese Dinge im Kibbuz gemacht, wie Gas und Elektrizität und Installation, diese Art von Arbeiten“, erzählte Ben.
Itzik Elgarat besitzt die dänische Staatsbürgerschaft und hat zwei Kinder, die dort leben.
Danny Elgarat flog zusammen mit einer Delegation von Geiselfamilien nach Den Haag, wo sie beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) Klage gegen die Hamas einreichten.
In einem Gespräch mit Arutz Sheva-Israel National News erklärte er die Bedeutung der Reise nach Den Haag. „Dies ist eine wichtige Reise, nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt. Wir sind hier, um neue Maßstäbe zu setzen. Es kann nicht sein, dass die Hamas oder irgendeine andere Organisation einfach Menschen aus ihren Häusern entführt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begeht, und die Welt lässt das durchgehen.“
Itzik, wir beten für Deine Rückkehr.
+++UPDATE+++
Die Terrororganisation Hamas hat in der Nacht zum Donnerstag die Leichen von vier Geiseln übergeben. Bei den Toten handelt es sich um Tzachi Idan (49), Ohad Yahalomi (49), Itzik Elgarat (69) und Shlomo Mansour (85), der als älteste Geisel im Gazastreifen festgehalten wurde. Die Übergabe der Särge an das Rote Kreuz erfolgte ohne eine zynische Propagandashow. Eine Stunde später wurden die Leichen dem israelischen Militär übergeben.
Der Konvoi, der trotz der frühen Stunde von hunderten Israelis begleitet wurde, die den Männern die letzte Ehre erwiesen, traf gegen 5 Uhr morgens im Nationalen Zentrum für Gerichtsmedizin Abu Kabir ein. Dort wurden die sterblichen Überreste der vier Männer identifiziert.
Bis auf Shlomo Mansour wurden alle Männer lebend entführt und in der Gefangenschaft brutal getötet. Shlomo wurde bereits am 7. Oktober 2023 ermordet und seine Leiche in den Gazastreifen verschleppt.
510 Tage nach ihrer Entführung können die Angehörigen endlich ihre Lieben im Land Israel bestatten. Möge ihr Andenken ein Segen sein.

Titelbild: Itzik Elgarat. Foto: privat