
Schabbat-Duft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (115): Ribat Bazal – Zwiebelkonfitüre
von Nadine Haim Gani
JERUSALEM, 31.01.2025 – In Israel sind Marmeladen vor allem bei den orientalischstämmigen Juden, den „Mizrachim“, nicht allzu sehr beliebt. Eine süße Erdbeer- oder Himbeermarmelade und Butter standen noch nie auf dem Frühstückstisch meiner kurdischen Familie – zu „aschkenasisch“ oder zu europäisch ist der fruchtige Brotaufstrich. Eine riesige Auswahl wie in Deutschland sucht man auch in israelischen Supermärkten vergeblich. Doch auf eine ganz besondere Marmelade verzichten auch die „Mizrachim“ nicht: Ribat Bazal, zu Deutsch Zwiebelmarmelade. Der herrlich süß-säuerliche Brotaufstrich ist wohl eine der köstlichsten Frühstücks-Leckereien, die die europäischen Einwanderer mit nach Israel brachten. Doch Ribat Bazal schmückt längst nicht nur den Frühstückstisch. Die Marmelade ist unglaublich vielseitig: Ob auf Sandwiches, zu Fleischgerichten wie Hamburger oder gehackter Leber, in Eintöpfen, zu kräftigem Schafskäse oder einfach auf einem Stück frischem Schabbatbrot – die Zwiebelmarmelade gibt jedem Gericht einen tollen Kick! Dabei ist sie so einfach zuzubereiten, dass es keinen Grund gibt, sie nicht regelmäßig einzukochen. In sterilisierten Gläsern luftdicht verpackt, hält sich die Marmelade im Kühlschrank sehr lange. Ein Glas des süßen Brotaufstrichs brauchen wir für ein knuspriges Lebergericht, das wir Ihnen nächste Woche vorstellen. Damit wir nicht zu viel Arbeit haben, kochen wir die Zwiebelmarmelade schon heute und stellen das leckere Gläschen in den Kühlschrank und hoffen, dass bis nächste Woche noch etwas übrig ist. Los geht’s!

- Kochzeit: 1 Stunde
- Schwierigkeitsgrad: einfach

Zutaten:
- 8 große rote Zwiebeln (die roten sind süßer als weiße Zwiebeln)
- 16 EL Olivenöl
- 2 TL Salz
- 1 TL schwarzer Pfeffer
- 2 Lorbeerblatt
- 2-3 Thymianzweig(e)
- 280 gr brauner Zucker
- 400 ml Rotwein
- 4 EL Balsamicoessig
- 2 EL Dattelsirup (optional)

Zubereitung:
Und so geht’s:
Die Zwiebeln schälen und sehr dünn schneiden.

Das Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Zwiebelscheiben dazugeben. Schon jetzt wird das Salz über den Zwiebelscheibchen verteilt. Das Salz hilft, das Volumen der Zwiebeln zu reduzieren und das Gemüse zu erweichen.
Auf mittlerer Hitze unter Rühren etwa 10 Minuten anbraten.

Den Pfeffer, die Lorbeerblätter und den Thymian dazugeben und etwa 15 Minuten weiter dünsten. Immer wieder umrühren, damit die Zwiebeln nicht anbrennen.
Den Zucker und den Rotwein in die Pfanne geben und alles gründlich miteinander vermengen. Etwa 35-40 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen, oder bis der Rotwein fast verkocht bzw. eingedickt ist.

Den Essig, optional auch den Dattelsirup über den Zwiebeln verteilen und alles für etwa 20-30 weitere Minuten köcheln lassen.


Die Konfitüre etwas abkühlen lassen und anschließend auf Einmachgläser verteilen.

Die Marmelade ist ca. 4 Wochen im Kühlschrank haltbar (vorausgesetzt: Die Marmelade wird nur mit sauberem Besteck aus dem Glas gelöffelt).
TIPP 1: Statt Balsamicoessig kann auch auf Apfelessig zurückgegriffen werden. Dann ist der Essig-Geschmack nicht allzu intensiv und die Zwiebelmarmelade ist ein klein wenig süßer.
TIPP 2: Wer keinen braunen Zucker zuhause hat, kann auch auf weißen Zucker zurückgreifen. Der braune Zucker verleiht der Konfitüre einen dunkleren Farbton. Geschmacklich gibt es keinen Unterschied.
TIPP 3: Freunde von Zimt können ihre Zwiebelmarmelade mit einer Prise des aromatischen Gewürzes verfeinern. Wir persönlich lassen das Gewürz jedoch weg.

Wir wünschen unseren Lesern ein herzliches Schabbat Schalom und Bete-avon!