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Schabbat-Duft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (126): Lahme Baajin le’Pessach – Koschere Pessach-Lahmacun

von Nadine Haim Gani

JERUSALEM, 18.04.2025 – Das Volk Israel hat das siebentägige Pessach-Fest fast hinter sich. In den vergangenen Tagen wurden Brot, Kuchen, Pizza, Nudeln und andere Lebensmittel, die unter die Kategorie „Chamez“ (Gesäuertes) fallen, aus der Küche und vom Speiseplan verbannt. Kurz gesagt, alles, was aus Sauerteig oder Hefeteig besteht, ist an Pessach „ungenießbar“. In den jüdisch-aschkenasischen Gemeinden wird neben dem „Chamez“ auch auf Reis und Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen verzichtet.

Die Pessachwoche stellt daher oft eine kleine Herausforderung dar. Doch dank toller Rezepte, die in der Familie und unter Freunden weitergegeben werden, lässt sich die „Chamez-freie“ Woche gut überbrücken und die Abwechslung auf dem Speiseplan macht sogar Spaß.  Eines dieser Gerichte ist die Pessach-Koschere „Lahme Baajin“, auf Deutsch Lahmacun. Die „türkische Pizza“ ist nicht nur in Istanbul ein beliebtes Gericht, sondern auch im Libanon, in Syrien und Armenien weit verbreitet. In Israel ist die „Fleischpizza“ vor allem in der Mizrahi-Gemeinde, der arabisch-jüdischen Gemeinschaft, beliebt. Hier heißt das Teiggericht aus dem Nahen Osten allerdings Lahme Baajin.

Statt Fladenbrot nehmen wir heute jüdische Matzen. Das Ergebnis sieht nicht nur lecker aus, es ist auch ein tolles Gericht für die Pessach-Feiertage. Außerdem ist unser Pessach-Lahmacun ganz einfach und schnell gemacht! Also, Los geht’s!

  • Kochzeit: 45 Minuten
  • Portionen: 28 Lahme Baajin-Quadrate
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
An Pessach werden neue, aufregende Rezepte ausprobiert.

 Zutaten:

  • 7 Matzen

Für den Fleischbelag:

  • 500-650 gr Hackfleisch
  • 1 Zwiebel
  • 1 rote Paprika
  • 1/2 Tomate
  • 3-4 Knoblauchzehen
  • 30 gr Koriander ggf. Petersilie
  • 1 kleiner EL Tomatenmark
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer
  • 1 TL Paprika edelsüß
  • 1/2 TL Zimt (optional)
  • Tahini-Soße zum Dippen
  • Frischer Koriander zum Garnieren
Heute machen wir uns an leckere Lahme Baajin aus knusprigen Matzen.

Zubereitung:

Und so geht’s: Zuerst werden die trockenen Matzen eingeweicht:

Den Matzenstapel unter fließendem, lauwarmen Wasser ca. 1 Minute von allen Seiten anfeuchten.

Anschließend jede Matze einzeln unter fließendem Wasser tränken. Die nassen Matzen auf ein sauberes Küchentuch legen. Dabei ist auf die Ausrichtung der Fladenstreifen zu achten. Die erste Matze wird hochkant, die zweite Matze quer, die dritte Matze wieder hochkant (usw.) gestapelt, damit die feuchten Matzen nicht aneinander kleben. Auf diese Weise werden alle Brote nacheinander aufeinander gelegt.

Die jüdischen Matzen haben eine Art Markierung, oder Streifen.
Beim Stapeln darauf achten, dass die Streifen der Matzen einmal quer und einmal längs ausgerichtet sind.

Das Handtuch um die Matzen wickeln, in eine Plastiktüte stecken, zubinden und 5 Minuten ruhen lassen. So bekommen wir weiche Fladen.

Das Pessach-Fladenbrot mit dem Küchentuch wie ein Geschenk verpacken …
… und in eine saubere Plastiktüte geben.

In der Zwischenzeit wird das Fleisch vorbereitet.

Das Gemüse grob schneiden und mit dem Tomatenmark und allen Trockengewürzen in einer Küchenmaschine grob zerkleinern. Das Fleisch dazugeben und nochmals kurz pürieren, dabei darauf achten, dass es nicht zu klein gehackt wird. Das fertige Hackfleisch beiseitestellen.

In unserem Haushalt werden alle Küchenutensilien gegen solche ausgetauscht, die nur zu Pessach verwendet werden: Angefangen bei den Tellern über die Töpfe bis hin zu den Küchenmaschinen. Da wir zu Pessach eine sehr kleine Küchenmaschine haben, wird alles in Etappen püriert und am Ende miteinander vermischt

Die Matzen nacheinander aus der Tüte nehmen und jede Flade in vier gleich große Quadrate schneiden.

Jedes Matzenquadrat mit einem Esslöffel (ca. 37 g) der Fleischfüllung belegen und rundherum gleichmäßig andrücken (darauf achten, dass die ganze Flade belegt ist, da sich das Fleisch beim Backen etwas zusammenzieht).

Jeden weichen Fladen in vier Quadrate schneiden und mit der Fleischfüllung belegen.
Ein gut gehäufter Esslöffel der Fleischmischung pro Fladenquadrat.

Die belegten Fladen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

So werden aus den geschmacksneutralen Matzen nacheinander leckere Lahme Baajin.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Die Pessach-Lahmacun bei 180 Grad ca. 15-18 Minuten backen, oder bis das Fleisch gar ist.

Was für ein saftiger Appetithappen!

Mit Tahinipaste, Hummus oder einem anderen Lieblingsaufstrich und einem kräftigen Salat servieren.

Die fertigen Fleisch-Matzen mit etwas frischem Koriander und cremiger Tahinipaste garnieren und servieren.

TIPP 1: Wer seine „Pizza“ etwas schärfer mag, kann eine halbe grüne Chilischote mit dem Gemüse pürieren und zum Fleisch geben.

TIPP 2: Eine gute Freundin püriert neben Koriander (oder Petersilie) auch 2-3 frische Minzeblätter mit dem Fleisch. Achtung: Das Blattgemüse ist sehr geschmacksintensiv und nicht jeder mag das Aroma im Fleisch.

TIPP 3: Freunde orientalischer Geschmäcker können dem Fleisch 1 Esslöffel Granatapfelsirup oder -konzentrat und/oder 1 Teelöffel Dattelsirup hinzufügen.

TIPP 4: Falls nicht alle Fladenbrote aufgegessen werden, können sie im Kühlschrank aufbewahrt und am nächsten Tag in der Mikrowelle aufgewärmt werden.

Wir wünschen unseren Lesern nicht nur ein herzliches Schabbat Schalom, sondern auch ein fröhliches Pessach Sameach und Bete-avon!

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