
„Matan darf nicht vergessen werden“ – Familie eines entführten Soldaten veröffentlicht weiteres erschütterndes Video vom 7. Oktober
JERUSALEM 10.06.2025 (LS) – Seit über 600 Tagen wird der israelische Soldat Matan Angrest von der Terrororganisation Hamas in Gaza festgehalten. Nun hat seine Familie ein weiteres, noch nie gezeigtes Video vom 7. Oktober 2023 veröffentlicht, das zeigt, dass Matan von Dutzenden Terroristen sowie palästinensischen Zivilisten beinahe gelyncht wurde.
Eine Mutter am Rande der Verzweiflung
„611 Tage lang habe ich es nicht geschafft, mir die grausamen Bilder des Angriffs auf meinen Sohn anzusehen“, erzählt seine Mutter Anat Angrest. Erst in der vergangenen Nacht habe sie sich überwunden, das verstörende Material anzuschauen. „Wir haben keine andere Wahl mehr. Matan schwebt in Lebensgefahr. Wir müssen diese Aufnahmen zeigen.“
Der junge Soldat war am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen nach Gaza entführt worden. Wie seine Mutter nun offenbart, wurde er bei dem Angriff schwer verletzt und befindet sich seither in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Trotz wiederholter Nachfragen habe die Familie keine zufriedenstellenden Informationen vom Staat erhalten. Erst Gespräche mit ehemaligen Geiseln brachten erschütternde Details ans Licht: Matan leide an offenen Verbrennungen, schweren Infektionen, Entzündungen und Fieber – darüber hinaus gäbe es Aussagen über systematische Folter und Elektroschocks.

Der Ruf nach Anerkennung – und Gerechtigkeit
Anat Angrest beklagt, dass ihrem Sohn nicht dieselbe Aufmerksamkeit zuteilwird wie anderen Geiseln. „Seine schweren Verletzungen wurden ignoriert, nur weil er ein Soldat ist. Dieser Titel – der ein Ehrenabzeichen sein sollte – hat Matan beiseite geschoben. Das Etikett ‚humanitär‘ wurde ihm nicht verliehen. Matan blutet und ist in Gefahr. Er darf nicht (wieder) im Stich gelassen werden. Es tut mir leid, unser Matan. Gib nicht auf – denn wir geben dich nicht auf.“
Sie fordert Gerechtigkeit und vor allem eines: Sichtbarkeit. „Wir hoffen, dass das israelische Volk, das so viel Mitgefühl gezeigt hat, auch Matan nicht im Stich lässt.“
„Vergesst unseren Matan nicht. Er ist verwundet, gefoltert, aber lebt. Wir dürfen ihn nicht noch einmal zurücklassen.“
Titelbild: Anat Angrest, Mutter der Geisel Matan, spricht während einer Kundgebung auf dem „Geiselplatz“ in Tel Aviv. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90