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Israel schießt drei Drohnen der Hisbollah auf dem Weg zum Gasfeld im Mittelmeer ab

JERUSALEM, 03.07.2022 (MS) – Die israelische Armee (IDF) hat drei Drohnen abgeschossen, die von der Hisbollah-Terrororganisation über dem Mittelmeer in Richtung der israelischen Hoheitsgewässer gestartet wurden.

Eines der drei unbemannten Fluggeräte wurde von einem F-16 Kampfjet abgeschossen, zwei weitere von dem Boden-Luft-Raketensystem Barak 8 der Marine, die das System damit zum ersten Mal gegen Bedrohungen aus der Luft einsetzte.

Die Drohnen wurden bereits früh in ihrem Flug von der IDF identifiziert, während ihres gesamten Fluges überwacht und am geeignetsten Einsatzort von dem Kampfjet und dem Raketenschiff abgefangen.

Die Drohnen gehören der Hisbollah und flogen vom libanesischen Territorium in Richtung der Gasplattform Karish. Sie wurden in sicherer Entfernung von der Plattform abgefangen.

Ein Test?

Nach den vorläufigen Ermittlungen des Militärs sollen die Drohnen nicht bewaffnet gewesen sein und während ihres Fluges keine wirkliche Bedrohung dargestellt haben. Es wird vermutet, dass sie von der Hisbollah gestartet wurden, wahrscheinlich um die Gasplattform in Karish zu Propagandazwecken zu überfliegen.

Es könnte sich auch um einen Test der Verteidigungsanlagen der Gasfelder Israels gehandelt haben. Die Drohnen haben wahrscheinlich bis zu ihrem Abschuss Bilder an die Hisbollah geschickt und diese weiß nun vielleicht besser über die Anlagen Bescheid.

Nach diesem Ereignis berief Verteidigungsminister Benny Gantz eine Sitzung mit den Chefs der verschiedenen Abteilungen der Armee ein, um die Lage zu besprechen. Israel nimmt diesen Übergriff also nicht auf die leichte Schulter.

„Die Terrororganisation Hisbollah hindert den Staat Libanon daran, eine Einigung über die Seegrenzen zu erzielen, die für die Wirtschaft und den Wohlstand der libanesischen Nation von entscheidender Bedeutung sind“, sagte Benny Gantz. „Und dies trotz der Bereitschaft des Staates Israel, in den Verhandlungen voranzukommen und in dieser Frage eine Lösung zu finden. Der Staat Israel wird seine Einrichtungen weiterhin verteidigen. Wir sind verpflichtet und werden unser Recht wahren, zu operieren und auf jede Bedrohung zu reagieren“, schloss Gantz.

Umstrittene Gewässer

Die Hisbollah drohte zu Beginn des Jahres mit Gewalt, um die Gasproduktion im Karish-Feld zu verhindern, das der Libanon für sich beansprucht. Der Staat, der von der Hisbollah regiert wird, befindet sich offiziell nach wie vor im Kriegszustand mit Israel und im Mittelmeer gibt es ein Gebiet von etwa 860 Quadratkilometern, um das sich die beiden Staaten streiten. Dort liegen mehrere Gasfelder, die für beide Seiten hohe Einkommen generieren können.

Titelbild: Die israelische Küstenwache befindet sich in höchster Alarmbereitschaft. Foto: Jamal Awad/Flash90

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