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Raketeneinschlag in Rehovot fordert Todesopfer – Israel tötet Kommandeure der Raketentruppen

11.05.2023 (TM) – Der anhaltende Raketenbeschuss Israels durch Terrorgruppen aus dem Gazastreifen hat heute ein erstes Todesopfer gefordert: Beim Einschlag einer Rakete in ein Wohnhaus in Rehovot, südlich von Tel Aviv, wurden eine Person getötet und fünf verletzt.

Vier der Verletzten, darunter ein 74-jähriger und ein 50-jähriger Mann sowie zwei Frauen in den 70ern, wurden mit mittelschweren Verletzungen in das nahe gelegene Kaplan-Krankenhaus gebracht. Eine weitere Person wurde leicht verletzt und zwei weitere kamen mit schweren Angstzuständen ins Krankenhaus. Der getötete Mann wurde in einer stark beschädigten Wohnung mit schweren Verletzungen am ganzen Körper aufgefunden und musste noch vor Ort für tot erklärt werden, so die Mediziner.

Israel wird auf den tödlichen Raketenangriff mit aller Härte reagieren, so eine diplomatische Quelle.

Menschen gehen in Deckung, als eine Sirene vor ankommenden Raketen aus dem Gazastreifen warnt. Die Rakete wurde auf den Süden Israels abgefeuert und hat ein Haus in der südisraelischen Stadt Sderot beschädigt. Foto: Oren Ben Hakoon/Flash90

Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Gallant berieten am Abend über weitere Maßnahmen. Mittlerweile befinden sich die Waffenstillstandsgespräche „auf Sparflamme“, so eine diplomatische Quelle, während in der Nacht zuvor ein Waffenstillstand in greifbarer Nähe schien.

Israel will mit dem Palästinensischen Islamischen Dschihad nur eine Waffenruhe ohne Bedingungen vereinbaren. Israel werde weder den Leichnam des Terroristen und Hungerstreikenden Khader Adnan im Rahmen einer Vereinbarung freigeben, noch will es sich verpflichten, die gezielten Tötungen von Terror-Anführern einzustellen, hieß es in Regierungskreisen.

Luftwaffe tötet gezielt Kommandeure

In der Nacht zum Donnerstag war der Leiter der Raketentruppe des Islamischen Dschihad, Ali Ghali, bei einem gezielten Luftschlag getötet worden. Heute Nachmittag starb auch sein Stellvertreter, Ahmad Abu Dakka, bei einem gezielten israelischen Angriff in Khan Younis im südlichen Gazastreifen. Armeesprecher Daniel Hagarai erklärte gegenüber Reportern, dass das Militär Abu Dakka zwei Tage lang beobachtet habe, bevor es ihn ins Visier nahm: „Wir haben darauf gewartet, dass er von der Familie getrennt wird, die er als menschliches Schutzschild benutzt hat.“

Heute gab es den ganzen Tag immer wieder Raketenalarme, nicht nur an der Gazagrenze, sondern auch im Großraum Tel Aviv. Die israelische Luftwaffe ging mit Kampfjets, Hubschraubern und Drohnen gegen Raketenabschussbasen vor. Die Kämpfe wurden am Abend unvermindert fortgeführt.

Über 800 Raketen auf Israel abgefeuert

Bis Donnerstagabend hatten Palästinenser in Gaza nach Angaben der israelischen Armee (IDF) 803 Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Nach Angaben des Militärs überquerten mindestens 602 der Geschosse die Grenze, während 152 im Meer und im Gazastreifen einschlugen – wobei einige von ihnen vermutlich vier Palästinenser töteten. Die IDF teilte mit, dass die Luftabwehrsysteme – Iron Dome und die Mittelstrecken-Abwehrrakete David’s Sling – 179 Raketen abgefangen hätten, was einer Abfangquote von 95 Prozent der auf bewohnte Gebiete gerichteten Geschosse entspreche. Nur wenige seien in städtischen Gebieten explodiert und hätten Schäden verursacht. Das Militär erklärte außerdem, es habe während der Aktion “Schild und Pfeil“ 191 Ziele des Islamischen Dschihad getroffen.

Studentinnen der Mädchenschule im Kibbuz Migdal Oz beten für die Sicherheit und den Erfolg der Soldaten bei der Operation “Schild und Pfeil”. Foto: Gershon Elinson/Flash90

Von Seiten der Terrorgruppen im Gazastreifen hieß es, Israel habe sich verrechnet und müsse für die Angriffe büßen. Ein hoher israelischer Beamter beschuldigte den Islamischen Dschihad, die Waffenstillstandsgespräche durch ständiges Raketenfeuer zu torpedieren, und sagte, Israel werde „Feuer mit Feuer beantworten“.

Titelbild: Rettungskräfte in dem Wohnhaus in Rehovot, in dem es heute ein Todesopfer nach einem Raketeneinschlag zu beklagen war. Foto: Liron Moldovan/Flash90

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