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Brauerei will mit Sonderedition Bauern an Gaza-Grenze unterstützen

JERUSALEM, 24.01.2019 (FJ) – Die israelische Brauerei „Alexander Beer“ hat eine neue Biersorte kreiert, mit deren Erlös sie Landwirte im Süden Israels unterstützen will, deren Felder von Branddrachen aus Gaza zerstört wurden. Der Weizen für die Sonderedition „Otef Aza“, was übersetzt Gaza-Grenze bedeutet, stammt zum Teil von den verbrannten Feldern. Alle Gewinne aus dem Verkauf des Bieres kommen den betroffenen israelischen Bauern zugute.

„Ich bin in einer Bauernfamilie im Kibbuz Misgav Am im Norden aufgewachsen und zu sehen, wie Felder brennen, machte mich traurig. Ich beschloss, dass ich etwas tun muss, um zu helfen. Es ist keine politische Aussage. Es ist ein Zeichen der Solidarität“, erzählte Brauereichef Ori Sagi im Interview mit der „Times of Israel“. Zwar hofft er, dass die Spende an die Bauern viele Zehntausende Schekel hoch sein wird. „Es geht aber mehr darum, die herzzerreißende Situation der Bauern in das öffentliche Bewusstsein zu rücken“, erklärte der Firmenchef.

Initiative schafft Bewusstsein

Reuven Nir bestellt Felder an der Gazagrenze und ist begeistert von der Initiative der Alexander-Beer-Brauerei. Das zusätzliche Geld könne er gut gebrauchen, da die Entschädigung der Regierung kaum ausreiche. Vergangenes Jahr wurden 100 seiner 700 Hektar Weizenkulturen von Branddrachen zerstört. „Wir hatten unseren Weizen immer verkauft, um Brot zu backen, nie für Bier. Dies ist ein neues Produkt, von dem wir profitieren können“, sagte Nir. Vor allem freut er sich, dass die Biersorte die Situation der Bauern nahe Gaza ins öffentliche Bewusstsein rückt. „Wir leiden sehr unter der Situation. Wir unterstützen den Frieden, aber es scheint, dass die andere Seite nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen“, sagte er.

Von dem Otef-Aza-Bier wurden bislang 25.000 Flaschen hergestellt, weitere 1.600 Liter wurden in Fässer gefüllt. Das Bier schmecke übrigens nicht nach Rauch erklärt Sagi mit einem Augenzwinkern.

Seit März 2018 sind im Grenzgebiet von Gaza mehr als tausend Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen – hauptsächlich Weizenfelder – in Flammen aufgegangen. Dies hat zu Verlusten von circa 1,5 Millionen Euro für israelische Landwirte geführt. Darüber hinaus wurden Tausende Hektar Wald und Naturschutzgebiete zerstört. Fokus Jerusalem berichtete.

Bild: Brauereichef Ori Sagi in der Alxander Beer Brauerei. Symbolbild von 2011. Quelle: Moshe Shai / Flash90.

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