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Schabbat-Duft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (32): HaBrownies shel Maia – Maias Brownies

von Nadine Haim Gani

JERUSALEM, 21.04.2023 – Es ist Freitagmittag. Familie Dee ist mit zwei Familienautos auf dem Weg an den See Genezareth. Die siebenköpfige Familie freut sich auf ein gemeinsames Wochenende während der Pessachfeiertage. Doch Mutter Lucy und ihre Töchter Maia und Rina sollten den Urlaubsort niemals erreichen. Palästinensische Terroristen eröffnen das Feuer auf das Auto der drei Frauen. Lucy verliert die Kontrolle und kracht durch die Leitplanke. Die Terroristen folgen dem Wagen der verletzten Frauen und besiegeln ihren hinterhältigen Mord mit einem brutalen Todesschuss auf die Opfer aus nächster Nähe. Die 20-jährige Maia und ihre 15-jährige Schwester sind sofort tot. Mutter Lucy kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Israel vereint sich drei Tage lang im Gebet – bittet ihren Schöpfer, den drei hinterbliebenen Kindern die Mutter am Leben zu erhalten. Doch ohne Erfolg. Die 48-Jährige erliegt ihren Verletzungen. Nach dem Dreifachmord verfällt das ganze Land in eine Trauerstarre.

Nach jüdischem Brauch ist es wichtig, das Andenken der Verstorbenen aufrechtzuerhalten. Zu wissen, dass sie nicht spurlos durch die Welt gegangen sind und ihre Geschichte weiterzuerzählen. Nachdem der Familienvater in einem öffentlichen Aufruf darum gebeten hatte, in der schwierigen Zeit “Flagge zu zeigen” und vor dem tödlichen Terror nicht zu zerbrechen, zeichneten sich soziale Onlineplattformen in Blau-Weiß – auch Fokus Jerusalem zeigte Flagge. Jetzt haben sich Maias Freundinnen mit einer besonderen Bitte an das Volk gewendet: “Backt Maias Brownies! Denkt an etwas Gutes und erfreut einen Eurer Nächsten”. Die Mädchen erzählen, dass die saftigen Brownies die 20-Jährige auszeichneten. Zu jeder Feierlichkeit verwöhnte die junge Frau ihre Lieben mit dem Schokoladengebäck. Ein Tag vor ihrem Tod übersetzte Maia ihr Rezept und verschickte die hebräische Version an ihre Freundinnen. Auch wir haben das Rezept nachgebacken und es so originalgetreu wie möglich übersetzt. In Gedenken an Maia, Rina und Lucy!

Maia Dee wurde nur 20 Jahre alt. Möge ihr Andenken ein Segen sein!

Kochzeit: 45 Minuten

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Rezept für Maias Brownies –

300 gr Zartbitterschokolade und 5 EL Wasser

6 EL Öl

65 gr Zucker

2 EL Wasser

2 Eier in Größe L

1 TL Vanilleextrakt

50 gr Mandelmehl

1/2 TL Natronpulver zum Backen

1/2 TL Salz

Wir bereiten alle Zutaten vor und verarbeiten alles Schritt für Schritt zu Maias Brownies-Teig.

1) Den Backofen auf 165 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.

2) Die Schokolade in kleine Stücke brechen und mit 5 EL Wasser in der Mikrowelle (ca. 2 Minuten) flüssig schmelzen.

3) In einer (hitzebeständigen) Schüssel das Öl, den Zucker und das Wasser vermischen und 1 Minute in der Mikrowelle erhitzen.

4) Die geschmolzene Schokolade mithilfe eines Handmixers mit der Zucker-Wasser-Öl-Mischung vermengen.

5) Erst ein Ei, dann das zweite Ei, nacheinander mit der Schokoladenmischung verrühren. Danach die Vanille dazugeben.

6) Das Mehl, das Natron und das Salz miteinander vermengen und ebenfalls dazugeben.

7) Den Teig in eine Backform geben.

8) Im Backofen 24 Minuten aufbacken.

Beteavon!!

Maias Brownies-Rezept: Sie schickte es einen Tag vor ihrem Tod an Freundinnen in einer gemeinsamen Whatsapp-Gruppe. Es sollte eine ihrer letzten Unterhaltungen sein. Nachdem wir das Rezept erhalten haben, ist es so originalgetreu wie möglich übersetzt und nachgebacken worden.

TIPP 1: Die originalen Brownies kommen meist in quadratischer Form. Wir haben für das Rezept eine 26 cm große, runde Springform benutzt (da die Brownies sehr süß sind, haben wir die flachere Kuchen-Version bevorzugt). Soll der Schokokuchen jedoch etwas höher sein, einfach auf eine kleinere Form zurückgreifen.

TIPP 2: Das Rezept ist sehr süß. Wir würden dazu raten, statt der angegebenen 65 gr, nur 25 – 30 gr Zucker zu verwenden.

TIPP 3: Maias Rezept kann beliebig verfeinert werden: ob Puderzucker, Schoko-Drops oder Nüsse – lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf!

“Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.” – Immanuel Kant

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