zurück zu Aktuelles

Schabbat-Duft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (49): Zli Bakar – Festlicher Rinderbraten

von Nadine Haim Gani

JERUSALEM, 15.09.2023 – Der jüdische Monat Tishrei hat begonnen und mit ihm stehen die hohen jüdischen Feiertage vor der Tür. Die Festtage in Israel sind eine wundervolle Mischung aus Freude und Gebet, Fasten und Schlemmen. Die hohen Feiertage werden heute mit dem zweitägigen Rosch Ha’Schana Fest, dem jüdischen Jahreswechsel, eingeleitet.

Am Neujahrsabend zieren neben dem Wein und den Challot auch die sogenannten „Simanim“ – die  „Zeichen“, den Festtisch. Die verschiedenen, vor allem süßen Zeichen symbolisieren in einigen jüdischen Bräuchen die Neujahrsgrüße. Durch die Simanim werden die Wünsche nach einem süßen neuen Jahr und der Eintragung in das Buch des Lebens zum Ausdruck gebracht. Neben Apfelscheibchen und Honig, finden sich Datteln, Granatapfelkerne, Süßkartoffeln und ein Fisch- oder Lammkopf auf dem Tisch.  

Damit der Rosch Ha’Schana-Abend ein voller Erfolg wird, darf ein saftiger Rinderbraten neben den festlichen Simanim natürlich nicht fehlen.  Also, ran an den Topf und los gehts!

  • Kochzeit: 3 Stunden
  • Portionen: 8 -10 Personen
  • Schwierigkeitsgrad: einfach

Zutaten:

♦ 3 – 3,5 kg Rinderbraten (Schulterstück bzw. Mittelbug)

Für die Marinade:

  • 250ml Ölivenöl
  • 2 TL Salz
  • 1 TL Pfeffer
  • 1 1/2 TL Paprika edelsüß
  • 3/4 TL Knoblauch

Für die Soße:

  • 2 EL Öl
  • 2 Zwiebeln
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 180 ml Rotwein
  • 1250 ml Wasser
  • 3 EL Instant Hühnerbrühe oder Zwiebelbrühe
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer
  • 1/2 TL Paprika edelsüß
  • 1/2 TL Kurkuma Gelbwurz
  • 1/2 TL Kreuzkümmel
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Muskat
  • 3-4 Lorbeerblätter
  • 2-3 EL Dattelhonig (optional)
  • Bratensaft zum Verdicken der Soße (optional)
Für den heutigen Feiertag bereiten wir einen saftigen Rinderbraten vor.

Zubereitung:

Und so geht’s: Der Rinderbraten (wir greifen auf die Rinderschulter, das sogenannte Schaufelstück zurück), in daumenbreite Scheiben schneiden. Am besten lassen Sie den Metzger das Fleisch vorschneiden. Die Fleischscheiben gründlich waschen und trockentupfen. In einer kleinen Schüssel das Öl mit den Gewürzen verrühren und mit einem Küchenpinsel jede einzelne Scheibe beidseitig mit der Marinade bepinseln. Das Fleisch für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank marinieren – am besten wird das Fleisch bereits am Vorabend eingelegt und kühl gelagert.

Die Fleischscheibchen werden mariniert und anschließend scharf angebraten.

In einem beschichteten, breiten Topf das Öl erhitzen und die Fleischstücke von beiden Seiten braun anbraten. Aus der Pfanne nehmen und beiseitelegen.

Nach den Fleischscheiben wird im gleichen Topf die Soße zubereitet.

Die Zwiebel und den Knoblauch schälen. Die Zwiebeln in feine Würfel schneiden, den Knoblauch pressen. Das restliche Öl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebeln auf mittlerer Hitze 8-10 Minuten goldbraun andünsten. Den gepressten Knoblauch dazugeben und 30 Sekunden anbraten. Mit dem Rotwein ablöschen und kurz aufkochen. Das Wasser in den Topf geben und ein weiteres Mal zum Kochen bringen. Alle Gewürze sowie die Lorbeerblätter in die Soße geben, kurz aufkochen und auf mittlere Hitze herunterschalten. Alle Fleischscheiben in die Rotweinsoße geben. Den Dattelhonig über das Fleisch tröpfeln und den Braten bei kleiner bis mittlerer Hitze und halbgeschloßenem Deckel mindestens 2 Stunden köcheln lassen.

Ist das Fleisch durchgebraten, machen wir uns an die Soße.

Der Braten kann mit Salz- oder Ofenkartoffeln, Reis und/oder buntem Gemüse serviert werden. Für ein besonders festliches Rosch HaSchana-Ambiente streuen Sie einfach ein paar Granatapfelkerne über den Rinderbraten.

TIPP 1: Der Rinderbraten kann nach dem Kochen problemlos portioniert und eingefroren werden. So hat man im Handumdrehen ein tolles Festgericht in petto. Manche israelische Hausfrau schwört darauf, dass der Braten nach dem Kälteschock noch zarter und köstlicher schmeckt.

TIPP 2: Freunde von Esskastanien oder Pilzen können in den letzten 10 Minuten des Kochvorgangs dem Braten frische Pilze oder Esskastanien aus der Vakuumverpackung beifügen.

Haben Sie schon einmal Fleisch-Burekas probiert? Mehr dazu nächste Woche! Bis dahin, Schabbat Schalom und Bete-avon!

Ein schmackhafter Braten erfreut das Herz aller Gäste.

Das Fokus Jerusalem-Team wünscht allen seinen Freunden und Lesern ein gesegnetes neues jüdisches Jahr. Wir dürfen Sie mit dem jüdischen Wunsch segnen: “Möge Ihr Name im Buch des Lebens geschrieben werden”. Schana Tova – Ein gutes Jahr!

Weitere News aus dem Heiligen Land