Schabbat-Duft: Traditionelle Rezepte zum Nachkochen (57): Pita – Hausgemachtes Fladenbrot
von Nadine Haim Gani
JERUSALEM, 01.12.2023 – Wer kennt sie nicht – das traditionelle nahöstliche Fladenbrot: die Pita. Die Pita ist ein von Griechenland bis Vorderasien verbreitetes dickes, weiches Fladenbrot aus frischem Hefeteig. Die Fladen, auf Hebräisch Pitot (Plural), werden als Beilage zu fast allen Mahlzeiten gereicht und sind besonders als Teigtasche für die traditionellen Falafel-Bällchen, Shawarma oder das Sabich-Sandwich bekannt.
Die Pita in ihrer heutigen modernen Version wird einige Minuten bei sehr hoher Hitze gebacken. Aufgrund der hohen Temperatur wird Dampf im Inneren der Pita eingeschlossen. Dadurch trennen sich die Teigwände und der Teigfladen schwillt zu einer Art Kugel an. Nach dem Aufbacken fällt das Brot wieder zusammen und kehrt in seine ursprüngliche flache Form zurück, aber das innere Täschchen bleibt vorhanden.
Heute backen wir unsere Pita selbst und holen uns den orientalischen Duft israelischer Märkte in die eigenen vier Wände. Los gehts!
- Kochzeit: 2h
- Portionen: 16-20 Fladenbrote
- Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene
Zutaten:
- 1 kg Weizenmehl
- 3 EL Zucker
- 2 EL Trockenhefe (Mehl-Angaben der jeweiligen Hefe beachten)
- 600 ml lauwarmes Wasser
- 5 EL Olivenöl
- 1 EL Salz
- etwas Mehl zum Bestäuben
Zubereitung:
Und so geht’s: Zur Teigherstellung verwenden wir unsere Küchenmaschine. Bei einer Teigverarbeitung per Hand ist der Ablauf jedoch der gleiche: Das Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine geben (optional in eine andere große Schüssel). Erst den Zucker, dann die Hefe dazugeben und miteinander vermischen. Unter ständigem Kneten langsam das Wasser, dann das Öl dazugießen – wird mit der Küchenmaschine gearbeitet, bitte die Angaben des Herstellers zur Aufbereitung von schweren Teigen beachten. Bei meiner persönlichen Maschine arbeitet der Knethaken auf Stufe 2.
Sind die Zutaten zu einem anfänglichen Teig verarbeitet, das Salz dazugeben und den Teig 10-12 Minuten weiter kneten. Der Teig sollte gegen Ende am Boden der Schüssel kleben bleiben. Den etwas klebrigen Teig mit Mehl-bestäubten Händen zu einer Kugel formen und gut abgedeckt mindestens 1 Stunde, am besten jedoch 1h 30 min aufgehen lassen.
Sobald der Teig aufgegangen ist, wird er aus der Schüssel genommen und zur Weiterverarbeitung portioniert. Hierbei wird mit leicht eingemehlten Händen gearbeitet. Es werden insgesamt 16-20 schöne, runde Teigkugeln á 100 – 110 gr geformt – je nach gewünschter Dicke des Fladenbrots. Den Teig bei der Verarbeitung so wenig wie möglich kneten, damit er schön luftig bleibt. Die Teigkugeln beiseitelegen, mit einem Küchenhandtuch abdecken, sodass der Teig nicht austrocknet und 10 Minuten ruhen lassen.
Die Arbeitsplatte und das Wallholz mit etwas Mehl bestäuben. Jetzt wird jede Teigkugel mit einem Nudelholz zu einem dünnen und vor allem gleichmäßig-dicken Fladenkreis ausgerollt. Für dünne Fladenbrote werden die Teigkugeln etwa 1/2 cm dick ausgerollt. Für eine „fleischigere“ Pita, darf der Fladen etwas dicker sein. Die Pitabrote sollten einen Durchmesser von ca. 13 – 15 cm haben.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen, mit etwas Mehl bestäuben (ansonsten klebt der Teig am Papier fest und kann nicht aufgehen) und jeweils vier ausgerollte Teigfladen auf dem Backblech anordnen. Zwischen den einzelnen Fladen auf dem Blech genug Abstand lassen, da der Teig noch etwas aufgeht. Die Pitafladen mit einem Küchenhandtuch abdecken und weitere 10 Minuten aufgehen lassen.
Den Backofen auf 250 Grad Umluft vorheizen.
Erst wenn der Backofen die gewünschte Temperatur erreicht hat, wird das erste Blech in den Ofen geschoben und bei 250 Grad 3 Minuten gebacken. Danach den Fladen umdrehen und die andere Seite ebenfalls 3 Minuten aufbacken. So werden nacheinander alle Fladenbrote golden aufgebacken.
WICHTIG: Die frisch gebackenen Pitabrote nach dem Backen sofort mit einem großen dicken Handtuch abdecken (so werden die Fladen schön weich und elastisch und können später problemlos gefüllt werden).
TIPP 1: Am besten schmecken die Pitot noch heiß und frisch aus dem Backofen. Doch die Fladenbrote können problemlos eingefroren und vor dem Verzehr in der Mikrowelle aufgetaut werden. Bei uns schaffen es die Pita-Brote nicht bis zum Kühlfach – die Teigtaschen werden meistens noch am selben Tag verzehrt.
TIPP 2: Das Fladenbrot kann mit süßen sowie deftigen Aufstrichen verfeinert werden. Von Nutella bis zum Streichkäse, von Falafel bis zur Schawarma – die Pitot sind einfach Alleskönner!
TIPP 3: In unserem Titelbild haben wir die Pitot als Teigtaschen für Shawarma bzw. Kebab genutzt. Mit einem kräftigen Kohlsalat, Salzgurken und pikanter Madbucha wird die Pita zum Genuss.
Wir wünschen unseren Lesern ein herzliches Schabbat Schalom und Bete-avon!