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Abbas: Provokation in alle Richtungen

JERUSALEM, 20.03.2018 (FJ) – Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas schießt in alle Richtungen. Nachdem er alle Brücken zu Israel niedergebrannt hat, hat Abbas jetzt die USA und die Hamas zur Liste der Feinde der Palästinenser hinzugefügt.

Abbas auf Kollisionskurs

Anfang dieses Jahres bezeichnete der Palästinenserpräsident Israel als „koloniales Projekt“, das nichts mit dem Judentum zu tun hat (Fokus Jerusalem berichtete). Mit dieser Aussage sorgte er für viel Aufregung. In einer Rede vor den palästinensischen Führen in Ramallah am Montagabend wurde deutlich, dass sich Abbas nun auch auf Kollisionskurs mit den USA und der Hamas befindet. Nach dem Mordanschlag auf den palästinensischen Premierminister Rami Hamdallah (Fokus Jerusalem berichtete) beschuldigte Abbas die Hamas und warf den USA vor, Islamisten zu unterstützen.

 

EILMELDUNG: Versuchtes Attentat auf palästinensischen Premierminister

Bei der Versammlung in Ramallah sagte Abbas, dass man die Ergebnisse einer Untersuchung bezüglich des versuchten Attentats nicht abwarten werde, „weil wir wissen, dass die Hamas-Bewegung hinter dieser Tat steht“.

Weiter beleidigte Abbas den US-Botschafter in Israel, David Friedman, beispiellos, indem er ihn einen „Sohn eines Hundes“ und einen „Siedler“ nannte, da dieser in der Vergangenheit gesagt hatte, dass die „jüdischen Siedlungen ein Teil Israels“ seien. Jason Greenblatt, Leiter der internationalen Verhandlungen des US-Präsidenten Donald Trump, reagierte auf auf die Äußerungen des Palästinenserpräsidenten bei Twitter: „Es ist für Abbas an der Zeit, zwischen hasserfüllter Rhetorik und konkreten, praktischen Bemühungen zu wählen, die die Lebensqualität seines Volkes verbessern und es zu Frieden und Wohlstand führen.“

Darüber hinaus enthielt seine Ansprache in Ramallah auch stille Kritik an Ägypten für seine „schlussendlich misslungene Rolle bei der Vermittlung“ zwischen seiner regierenden Fatah-Fraktion und der Hamas im Oktober 2017. Ziel des Versöhnungsabkommens war eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im sogenannten Westjordanland. Der Prozess verlief bisher jedoch sehr schleppend.

Palästinenser “versöhnen” sich – doch die Hamas behält ihre Waffen

Abbas glaubt an „Verschwörung“

Die Ursachen für das Verhalten Abbas, das Frustration und Wut ausstrahlt, ist unklar. Teilweise wird vermutet, dass sein Verhalten auf seine sich verschlechternde Gesundheit zurückzuführen sei. Ein hochrangiger Fatah-Beamter erklärte das Verhalten Abbas jedoch mit der Begründung, dass der Palästinenserpräsident der Ansicht sei, dass einige arabische Länder, darunter Ägypten und Saudi-Arabien, mit der Trump-Regierung kollaborieren. Abbas glaubt an eine „Verschwörung“ der USA gegen die Palästinenser und Araber, die schon lange vor Trumps Eintritt ins Weiße Haus begann. Laut dem Palästinenserpräsidenten erleichterten die Amerikaner den Hamas-Putsch gegen die Palästinensische Autonomiebehörde im Gazastreifen im Jahr 2007 und organisierten sogar den Arabischen Frühling 2010 im gesamten Nahen Osten.

Abbas kündigte der Hamas „nationale, juristische und finanzielle Maßnahmen“ an, die er jedoch nicht spezifizierte. Die harte Rhetorik des Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas wird von einigen Palästinensern als „grünes Licht“ für einen neuen Aufstand gedeutet.

 

 

Foto: Der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
Quelle: Hadas Parush / Flash90
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